STEORRAH sind und waren noch nie ein Band für den gemeinen Fan, der seinen Death Metal eingängig und brutal mag. Das Quartett aus Nordrhein Westfalen spielt zwar auch Death Metal, aber hier passt das Wort „Progressiv“ wie Arsch auf Eimer. Sehr verspielt, technisch höchst anspruchsvoll, mit Anleihen die schon fast in den Jazz Bereich gehen. Immer wieder brechen die Songs aus ihren starren Gehäusen aus, um den Zuhörer mit Wendungen oder krassen Stiländerungen zu überraschen und ja, auch herauszufordern. Denn zum Nebenbeihören wurde „The Altstadt Abyss“ sicherlich nicht erstellt. Hier muss man sich ganz auf die Musik konzentrieren. Und genau da setzt auch meine Kritik ein, denn für mich geht zu oft der rote Faden in dem Song verloren, wobei ich auch voraussetze dass es einen gibt. Im Schnitt gehen die Stücke auf „The Altstadt Abyss“ schlappe sieben Minuten, was ebenfalls schon ein Fingerzeig ist wohin die Reise geht. Als Zuhörer muss man richtig Bock auf eine Band wie STEORRAH haben, sonst wird das keine dauerhafte Freundschaft.
Die Produktion ist der Spielart der Musik recht angemessen und gelungen, dass ist alles sehr steril und jedes Instrument bekommt seinen entsprechenden Raum. Das gilt auch für den facettenreichen Gesang, wobei mich persönlich nicht jede Variante von Sänger und Gitarrist Andreas März überzeugen konnte. Da sich auch noch ein Konzept auf der Scheibe befindet muss nicht noch extra erwähnt werden, oder?
„The Altstadt Abyss“ von STEORRAH ist ein schwer verdauliches weil stark progressives Album, dass für meinen Geschmack an manchen Stellen die Orientierung verliert oder ein wenig zu überladen daherkommt. Wer ein Steigerung von Bands wie OPETH oder auch MESHUGGAH sucht, der sollte hier mal sein Ohr riskieren.