Auch mit dem siebten Werk „Children Of The Abyss“ bleiben die australischen Melodic Power-Metaller ihrem Sound treu. Ich verfolge die Band schon seit dem ersten Demo und war freudig, dass ich mal wieder ein Interview mit Gitarrist Hanny Mohammed machen konnter der wie immer freundlich und auskunftsfreudig war.
Ihr scheint eine „neue“ Rhythmussektion zu haben. Black Majesty hatte lange Zeit Evan Harris als Gast Bassisten, live war es ein anderer. Evan ist nun fest dabei. Euer Ex-Drummer Pavel Kovlinka hat noch das letzte Album „Cross Of Thorns“ eingespielt und ist auch nicht mehr dabei. Erzähl doch mal!
Es ist immer eine Freude mit dir zu sprechen! Ja, Pavel hat uns während der Aufnahmen zu „Cross Of Thorns“ verlassen. Er wollte eine Pause von der Musik und konzentriert sich auf sein Privatleben. Wir haben ihn durch Ben Wignall ersetzt der ein toller Drummer ist und auch nahe bei der Band wohnt. So ist er auch immer da, wenn wir jemanden brauchen für Schlagzeugsachen. Evan Harris spielte den Bass auf jedem Album. Wir waren nicht nur fähig ihn als permanentes Mitglied für die ersten fünf Alben zu führen wegen Vertragsgründen. Evan startete schon bei uns als wir den fünf Album Deal mit Limb Music unterzeichnet haben. Seitdem wir mit unserem neuen Label Pride & Joy arbeiten sind wir in der Lage ihn als vollwertiges Mitglied zu führen.
Euer neues und siebtes Album ist nun da. Ihr habt euren Stil wie immer behalten, ich mag es. Es gibt keine schlechten Lieder, aber auch keine wirklichen Überraschungen, noch nicht mal einen Covernummer oder einen Longtrack. Warum?
Ja, wir werden niemals unseren Stil ändern. Wir lieben es Melodic / Power Metal zu spielen und wir fühlen dass wir an keinem Punkt unseren Stil ändern wollen und irgendwo aufspringen. Es gibt keinen Grund Musik zu erschaffen die wir nicht wollen. Aktuell haben wir eine Menge Lieder geschrieben. Wir hatten quasi ein Doppelalbum. Einige der ersten Lieder waren viel langsamer und länger, außerdem in einer anderen Stimmung. Nach dem Hören dieser merkten wir, dass diese nicht die richtige Energie hatten! Dann dachten wir nach und verwarfen die meisten Lieder und starteten von vorne! Das war das zweite Mal das wir diese Methode nutzten, bei dem „In Your Honour“ Album machten wir das auch so. Sehr zufrieden mit der Energie die wir nun hatten produzierten wir neue Lieder. So hatten wir es nicht geplant! Am Ende waren wir zufrieden wie es gelaufen ist und es ein flottes Power Metal Album geworden ist wie die Alben die wir davor machten. Ein Coversong ist uns zum diesem Album nicht eingefallen, aber in der Zukunft wird es wieder mehr geben.
Ihr mögt flotte Tracks, nicht zu schnell, aber mit vielen Melodien! Aber der langsame Song „Wars Greed“ ist echt brillant und melancholisch. Ich denke das ganze Album ist ein bißchen melancholisch, oder?
Wir hatten immer eine Ballade oder einen Midtemposong der langsam gestartet ist auf jedem Album! Wir sind große Fans der 70er und 80er Jahre Metalära. Das ist etwas was wir immer in unserer eigenen Art kreieren wollten. Wir sind wirklich zufrieden mit dem Lied. Ich stimme zu dass dieser Track und eine Menge anderer Lieder auf dem Album eher die dunklen Seiten des Lebens . Sänger John Cavalieri ist der Mann hinter all den Texten und er macht immer einen tollen Job was die Stimmung hinter allen Liedern betrifft. Lieder wie „Wars Greed“ und „Children Of The Abyss“ zeigen das was in der heutigen Zeit so passiert. „Somethings Goin On“ ist mehr der Spaß Track. Eine Geschichte über eine Beziehung und Soziale Netzwerke. Bei „Dragons Unite“ geht es dagegen um prähistorische Kämpfe.
Ändere niemals einen guten Sound Mix und Mastering wurde mal wieder von Roland Grapow gut erledigt. Ein Mann der den Sound für viele Genrebands macht. Warum er?
Roland versteht unseren Stil und nur sind wir Freunde seit einer langen Zeit. Er hat den gewissen Sound den wir mögen und wir sind immer froh mit ihm zu arbeiten. Er ist ein guter Kerl. Wir waren schon immer Fans seiner Arbeit und der Bands in denen er spielt.
In jedem Album steht das die Lieder sind von Black Majesty geschrieben, manchmal steht auch ein Bandmitglied mit Namen dabei. Schreibt ihr die Lieder zusammen klassisch im Proberaum oder gibt es zwei, drei Songwriter?
Unser Prozess des Schreibens ist immer gleich! Die Gitarristen, also Stevie und ich kommen mit der Musik an, während John die Texte und Gesangsmelodien schreibt. Normalerweise schreiben wir unsere Tracks zuhause als Demo und senden diese Ideen über das Internet zu allen. Wenn ein Lied nicht wirklich fließt, werden wir auf den Proben daran arbeiten. Am Ende der Produktion bekommt jedes Black Majesty Mitglied Credits in gutem Vertrauen. Wir sehen die Band als Familie und teilen alles gleich.
Euer langjähriger Coverkünstler Dirk Illing starb 2014 recht jung. Deshalb brauchten eure Maskottchen der weibliche Krieger und der Löwe einen neuen Meister. Das 2015er Album „Cross Of Thorns“ hatte einen anderen Künstler und keine Kriegerin. Da war ein Kreuz und zwei Löwen, was mich etwas an Narnia erinnerte. 2018 seid ihr mit dem bekannten Deutschen Thomas Ewerhard zurück und da sind wieder zwei Löwen und die Kriegerin. Bitter erkläre das mal!
Ja, also Dirk war ein toller Kerl und ein guter Freunde der Band. Ich erinnere mich als er uns damals eine Email schrieb das er am neuen Artwork am Arbeiten ist. Zu dieser Zeit wollten wir das das Album dazu noch „Phoenix“ nennen. Eine Woche später bekamen wir die Nachricht dass er verstorben sei. Das war ein trauriger Moment für uns, wir mochten ihn sehr. Danach nannten wir das Album „Cross Of Thorns“. Unser guter Freund und Webmaster Aldo Requena machte dann das Cover. Wir fühlen dass es nicht richtig war unser Maskottchen zu benutzen das Dirk verstorben war, weshalb wir das Dornenkreuz zu seinem Gedenken als Covermotiv nutzten. Beim neuen Album wollten wir das Maskottchen wieder nutzen. Durch unsere Labelmanagerin Birgitt kamen wir in Kontakt mit Thomas. Wir kannten seine Arbeit und wollten dass er für uns ein mehr lebensechtes, realistisches Motiv entwickelt. Wir gaben ihm den Titel und er sendete uns was er daraus machte.
Nach sieben Alben bisher habt ihr niemals ein Livealbum gemacht. Denkt ihr nicht mal daran eines zu machen, vielleicht auch nur ein Bootleg oder als Bonus-CD?
Manchmal denken wir darüber nach. Das wird aber nur passieren wenn wir es gut machen können. Wir denken manchmal darüber nach, aber das wird nur passieren wenn wir es in einer guten Qualität hinbekommen. Wir haben soviel Material von so vielen Shows in Australien, Europa und Asien. Vielleicht werden wir eines Tages eine History DVD machen mit ausgesuchten Livetracks über die Jahre. Ich habe auch gesehen dass es einige Bootlegs gibt, vielleicht kaufe ich eines Tages eins. (lacht)
Im Herbst seid ihr auf Europatournee und mit euren Labelmates Sqealer Gigs am Spielen. Könnt ihr mir da sagen wie lange ihr bleibt und was sonst noch ansteht live?
Ja, da freuen wir uns drauf. Es ist eine Ehre ein paar Shows mit Squealer zu spielen. Wir werden in Europa zwei Wochen sein. Leider spielen wir nur eine Handvoll Konzerte dieses Mal. Wir hoffen beim nächsten Mal mehr Konzerte spielen zu können. In Deutschland werden es wohl drei Konzerte mit Squealer sein, außerdem sind wir in Belgien im Oktober für eventuell zwei Konzerte. Da warten wir noch auf die Bestätigung. Es werden auch Einzelshows wie in Prag dabei sein. Hoffentlich können wir das bald alles bestätigen.
In der Vergangenheit habt ihr Supportgigs für berühmte Metalbands in Australien gespielt, zu viele um sie alle zu nennen. War das ein Traum der war wurde für dich als großen Metalhead?
Es ist eine tolle Sache wenn du deine Favoritenbands als Vorband triffst. Besonders die mit denen man aufgewachsen ist und schon gehört hat als man jung war. Dann fragt man sie Dinge die man schon immer wissen wollte. Es ist schon schön, wenn sie mit dir was trinken und etwas Zeit verbringen. Wir haben viele Tourneen in der Vergangenheit gemacht. Ich hatte wirklich Spaß bei den Australientourneen mit Dragonforce, Blind Guardian, Symphony X und Saxon.
Ihr habt auch eine LP Version des neuen Albums gemacht. Ist das nun das erste Mal das ihr eine LP habt. Wir es da noch eine Neuauflage von alten Alben Auf LP geben, wenn es gut läuft?
Ja, das war unsere erste LP. Wir waren schon sehr froh als Pride & Joy uns informierte dass sie unsere neue Scheibe als Lp veröffentlichen. Ich kaufe mir LPs seitdem ich ein Teenager in den späten Achtzigern war. Ich kann es nicht abwarten meine Scheibe in den Händen zu halten (lacht). Im Moment bekommen wir fast täglich Fananfragen ob es möglich sei und ob wir die alten Scheiben auf Vinyl veröffentlichen. Das ist eine Entscheidung für unser altes Label Limb Music.
Da hoffe ich doch mal für die Vinylfans was kommen wird!