Motorjesus – Freiheit, Autofahren und Jesus!

Motorjesus

Nach vier Jahren melden sich die NRW Rocker Motorjesus mit einer wirklich starken Scheibe zurück und sind jetzt im Grunde nur noch ein Trio. Was es mit dem Personalschwund auf sich hat und was sonst noch so los ist und war besprachen wir mit Frontmann Chris Birx der mal wieder nett aus dem Nähkästchen plauderte.

Hallo Chris! Bei euch ist ja Mitgliederschwund, ihr seid ein Trio wie ich auf Fotos sah. Was ist passiert und wer hilft euch aus und wie?

Hey, bei uns gab es etwas größere Besetzungswechsel in 2016 bei dem unser ehemaliger Gitarrist Guido und Bassist Roman ausgestiegen sind. Die Gründe waren musikalische und persönliche Differenzen. Wir wurden uns einfach nicht mehr einig über diverse Dinge. So ist das leider manchmal im Leben. Wir wollten Motorjesus dann wieder nach vorn bringen, ein gutes Album produzieren und einfach weitermachen so wie es für eine Band mit 20 Jahren auf dem Buckel sein muss. Momentan sind der Kern der Band ein Trio aus Andreas, Oliver und mir. Und wir haben befreundete Musiker die an Rhythmusgitarre und Bass aushelfen bei den Live Konzerten.

Ist das der Grund warum die neue Scheibe doch einige Zeit brauchte. Ich nehme an die Lieder entstanden zusammen mit eurem Gitarristen, oder?

Ja wir haben dann nach dem Split 2016 auch viele Ideen verworfen und haben mehr oder weniger von vorn angefangen das Album zu schreiben, da uns da auch zu viele Songs nicht gefielen. Das hat dann mit dem Schreiben des Albums natürlich nochmal etwas länger gedauert. Aber letztendlich kam es der Platte zugute noch länger daran zu schrauben. Die Songs entstehen immer zwischen mir und Andreas dem Lead-Gitarristen. Wir haben da eine gute Arbeitsweise entwickelt über die Jahre.

Das neue Albumartwork gefällt mir um einiges besser als das letze Cover. Ist dies ein Motiv was ihr gefunden und euch „besorgt“ habt, oder ist es exklusiv für euch gemacht worden?

Nee, ich hatte die Idee mit dem „Rennen“ vor ein paar Jahren und hatte schon rudimentäre Skizzen davon angefertigt die ich dann dem Cover Künstler Sebastian Jerke weiter gegeben habe. Diesen Comic-artigen Stil wollten wir auch genauso haben und war von uns auch so gewünscht. Wir hatten da schon sehr genaue Vorstellungen wie es sein soll. Es ist aber noch ein bisschen cooler geworden als meine gekrakelten Bildchen (lacht).

Habt ihr bewusst nach vier Jahren 13 Lieder und 57 Minuten auf die Scheibe gepackt, oder kam das einfach so?

Wir hatten eigentlich sogar noch 3-4 Songs mehr aufgenommen für die „Race to Resurrection“. Wir schreiben bei jeder Platte immer etwas Überschuss Material um später flexibler bei der Auswahl der Songs zu sein und um zu gewährleiten, das nur das Beste aufs Album kommt. Klar hätte man auch nur 10-11 Nummern aufs Album packen können. Eventuell wäre es sogar kompakter geworden, aber wir fanden diese 13 Songs halt super und würdig veröffentlicht zu werden. Wir haben aber auch immer schon 12-14 Songs auf ein Album gepackt. 12 Lieder müssen schon sein Minimum finde ich. Aber das ist nur meine Meinung.

Mir kommt es so vor, als hättet ihr erfolgreich versucht aus eurem recht eng gestrickten Genre das Meiste rauszuholen was die Abwechslung der Musik und die Tempowechsel angeht, siehst du das auch so?

Wir versuchen immer schon sehr „variabel“ zu sein. Nur 12 Songs nur mit „auf die Fresse Rock n Roll“ wären auch langweilig. Für mich gehören auch als Musik Fan auf jede Platte diese unterschiedlichen Stimmungen! Mal was ruhigeres, mal was atmosphärisches, mal hau drauf oder mal richtig schnell. Das find ich total wichtig da unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen auf einer Platte von 60 Minuten. Und ich sag mal ein Kino Film wo immer das gleiche passiert wäre ja auch megalangweilig.

So Halbballaden wie „The Infernal“ oder „Awaken The Tyrants“ sind nicht nur gute Abwechslung für den Hörer, sie fordern dich auch als Sänger meiner Meinung nach. Was machst du um deine Stimme fit zu halten?

Gerade die beiden waren beim Album produzieren jetzt nicht so eine Herausforderung! Da waren „King Collider“ oder „The Damage“ zum Beispiel viel schwieriger. Die richtige Challenge ist da aber eher beim live Konzert wenn du schon 30 Minuten gesungen hast und dann solche gesanglich eher fordernden Songs gut rüberbringen musst. Ich übe hier und da um mich fit zu halten, hab aber auch durch meine Cover Band die ich nebenbei mache und als Moderator von so Karaoke Abenden einfach viel Praxis. Hinzu kommen die Proben mit beiden Bands. Ich bleib da einfach konstant im Thema.

Wenn ich jetzt sage ihr klingt immer noch nicht Deutsch, sondern sehr nach US-Band ist das nichts Neues. Wie sieht denn euer Status im Ausland aus, oder konzentriert ihr euch aus diversen Gründen eher auf die Gebiete G-A-S?

Ja im Ausland ist das Ganze noch sehr ausbaufähig. wir waren jetzt zum ersten Mal in Spanien, das war cool. Wir hoffen natürlich nochmal öfters Konzertangebote aus dem Ausland zu bekommen. Das ist schon echt spannend so ein Trip.

Mit Dan Swanö seid ihr ja wieder beim selben Produzenten wie bei der Vorgängerscheibe gelandet. Wie seid ihr an den Exil-Skandinavier geraten und wieso habt ihr ihn wieder an Bord geholt?

Man muss dazu sagen das Dan Swanö das Album gemischt und gemastert hat. Aufgenommen haben wir in unserer Ecke in einem Viersener Studio zusammen mit Christian Boche, den wir schon Ewigkeiten kennen. Dann wurden noch einige Solos und der Gesang beim Dennis Marschallik aufgenommen, der auch bei den Metallern Ignition singt. Die haben da schon mal im Vorfeld einen super Job gemacht. Der Dan hat dann den passenden Sound dazu geschraubt. Wir wollten dass es wieder ein bisschen mehr rappelt und kracht. Das hat der ganz gut hinbekommen. Wir waren einfach mit der Arbeit am Vorgänger schon ganz zufrieden und es ist einfach mit ihm zu arbeiten. Da war eigentlich von vornherein klar, dass wir das wiederholen wollen. Dan Swanö wurde uns damals vom Label empfohlen.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass du auch solo mit Metalcoversongs auftrittst. Stimmt das und wie läuft das so ab?

Genau. Ich hab eine Cover Band mit der wir auch auf Privatfeten und Biker- Partys unterwegs sind. Da spielen wir dann bis zu drei Stunden Rock und Metal Klassiker von Metallica, Maiden, Priest Danzig aber auch etwas bekanntere 80er Rocksongs von Billy Idol, Twisted Sister und ein bisschen modernes Zeug wie System Of A Down oder Rage against the Machine. Das ist ein reines Spaß Ding und ich mach das ein bisschen um paar Euros nebenbei zu verdienen, und weil es einfach eine lockere Angelegenheit ist. Die Leute in der Band sind auch cool.

Klingt doch recht nett. Im Herbst geht es auf Tour und ihr habt nun fünf Alben draußen, wie wollt ihr das mit der Gewichtung der Lieder in der Setlist machen?

Ja es wird mit jedem Album immer schwieriger eine vernünftige ausgewogene Setlist zu spielen. Von manchen Alben spielen wir z.B. nur noch genau einen Song von anderen Alben vier bis fünf Stücke, das ist total schwer geworden. Aber wir wissen inzwischen welche Songs wir bringen „müssen“ und streuen z.B. die neuen Songs einfach dazwischen. Bis jetzt klappt es ganz gut, aber alles kann man halt nicht spielen. Ich hoffe die Leute die auf der Motorjesus Tour im Herbst vorbeikommen werden zufrieden sein.

Das hoffe ich auch und freue mich schon auf die Band!

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"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)