Das norwegische Prog-Power Metal Trio Communic galt nach vier Alben, locker sechs Jahre verschwunden. Wir sprachen mit Sänger und Gitarrist Oddleif Stensland zum langen Winterschlaf und was wir den jetzt von der Truppe so zu erwarten haben. Das Feuer haben die Skandi-Boys nicht verloren, auch wenn sie nun Familien haben. Oddleif erwies sich als informativer Interviewpartner, was bei Skandinaviern nicht immer der Fall ist.
Oddleif, was passierte die letzten Jahre, dass deine Band Communic so lange schlief?
Wir waren nicht komplett am Schlafen, aber ich gebe zu das wir uns für eine gewisse Zeit zu ruhig verhalten haben. Wir machten noch ein paar Konzerte, hatten regelmäßige Proben und Treffen, aber wir warteten auf die richtige Zeit. Wir hatten ein paar Jahre in denen wir uns auf das Familienleben focussierten kleine Kinder. Das machte unseren Focus halt anders, aber wir arbeiteten schon seit 2013 an diesem neuen Album. Die Drums waren sogar schon 2014 aufgenommen, wir warteten. Auch die rechtliche Sache mussten wir durchstehen, den Wechsel der Plattenfirma, neue Verträge, alles dauerte seine Zeit. Wir brauchten auch die richtige Zeit und Focus die Scheibe rauszubringen.
Das neue Album hat eine Menge Lieder die in Teil 1 und 2 augespalten sind, ebenso ein paar normale. Ist das nun ein Konzeptalbum oder ein halbes? Bitte erzähl uns was dazu!
Ich sehe es nicht als Konzeptalbum in dem Sinn. Es hat aber eine Verbindung die durch alle Lieder auf diesem Album geht denke ich. Das bindet sie zusammen. Die drei geteilten Lieder sind so normal wie die anderen drei Einzelnlieder vom Album. Ich sehe das ganze Album eh als sechs Lieder, auch wenn es in neun Lieder geteilt wurde. Diese Doppelsongs sind kleine Konzeptgeschichten für sich. Beim Hören der CD fließt es ohne gut dahin, aber man kann natürlich zum nächsten Part skippen. In der digitalen Welt des Streaming gibt es Pausen zwischen den Tracks. Ja, vielleicht bin ich ein wenig old school, weshalb ich da nicht dran gedacht habe, aber es ist auch nicht so schlimm. Das Album verlangt dem Hörer ja auch etwas dab, weshalb ich es etwas aufsplitten oder brechen wollte da es doch recht komplexe Songs sind. Ich hielt das für eine weise Entscheidung. Da war mal eine Bridge oder Break wo ich die Texte anders gestalten konnte und hierfür eine andere Überschrift dann hatte. Am Ende haben wir dann drei Lieder gesplittet, aber live werden dann Teil 1 und 2 immer als eins gespielt werden! Manche sagten die drei Lieder wären als Longtrack perfekt gewesen! Anderen nannten e seine perfekte Art sie so wie wir es gemacht haben auf das Album zu packen. Für mich sind es sechs lange Lieder.
Das Artwork ist echt toll und wirklich anders als die verschiedenen der Vergangenheit. Was willst du uns mit dem Artwork zeigen / ausdrücken?
Danke! Alle unsere Alben waren recht einzigartig im Artworkstil mit verschiedenen Künstlern neben „The Bottom Deep“ und das neue „Where Echoes Gather“, sie wurden bei von Eliran Kantor gemacht. Ich mag sehr seinen Stil und sein organisches Gefühl passt zu den Songs des Albums. Als wir mit dem Albumartwork begannen, gab ich Eliran freie Hand um mit Ideen anzukommen. Ich gab ihm ein paar Grundinspirationen und Texte zu „The Magnetic Pulse of the Earth“, „Moondance“ und „Black Flag Of Hate“ um ihn zu den Liedern zu führen. So nach dem Motto: die Menschheit verliert die Verbindung zum Planeten und unsere Verbindung zu Sternen und Mond. Kantor kam mit einer Zeichnung an und ich denke das Resultat war Wahnsinn und einzigartig. Wenn du mich jetzt fragst was es darstellt, kann ich es in zwei Sätzen zusammen fassen: Unser Lauf um das Rennen zu gewinnen und unsere Flagge in den Boden zu stecken ist wie ein Stachel durch das Herz des Planeten. Das produziert ein Loch auf der anderen Seite und trocknet ihn aus als Symbol der Zerstörung.
Eine gute Metapher zu dem was der Mensch der Erde antut. Liege ich falsch, oder hattet ihr nicht immer live einen Gastgitarristen? Wie schwierig ist es eigentlich als Trio bei dieser Musik live zu singen und Gitarre zu spielen?
Da liegst du falsch (lacht)! Wir hatten niemals einen zweiten Gitarristen in der Vergangenheit. Wir hatten einen Keyboarder für eine Tournee am Anfang unserer Karriere aber ließen es nach der Tournee fallen! Das einzige Mal wo wir einen Livegitarristen zusätzlich auf der Bühne hatten war an unserem 10. Geburtstags Konzert 2015 als wir einige Freunde und Gäste auf der Bühne hatten die uns einmalig unterstützen. Es war cool, aber wir denken nicht, dass wir das brauchen. Wir haben auch mit den Jahren verschiedene Gitarristen getestet um zu sehen ob wir das brauchen, aber es fühlte sich immer an wie zu viel Gitarren (lacht). Wir haben eine spezielle Dynamik als Trio und ein weiterer Gitarrist würde unseren Sound unordentlich und nicht so klar und focussiert klingen lassen. Das Addieren eines Keyboards lässt es nur netter und käsiger tönen. Ich weiß nicht ob wir das so für immer machen werden, aber so lange wir das live schaffen wird es so bleiben. Natürlich macht es die Sache schwieriger, nackter und man kann unsere Fehler nicht verstecken. Aber wir versuchen unsere Emotionen und Gefühle zu transportieren was immer gut geklappt hat so geradeaus.
Welchen Weg werdet ihr mit Communic jetzt gehen . Konzerte spielen und ein weiteres Album oder wieder Vollzeitband? Erzähl uns etwas über eure Pläne!
Wir werden versuchen das Album zu promoten, eine Tour zu finden die Sinn macht, Festivals spielen die uns wollen und einfach etwas mehr aktiv zu sein. Wir hatten auch immer Pläne für das nächste Album die wir weiter verfolgen werden und mit den Liveaktivitäten abstimmen werden. Die Band als Vollzeitjob wird es nicht mehr geben! Wir haben alle normale Jobs und müssen für unseren Unterhalt arbeiten gehen und haben auch kein Interesse acht Monate im Jahr on the road zu sein! Aber solange wir Spaß an der Sache haben und es uns kreativ macht beim Schreiben neuen Stoffes werden wir noch einige Jahre aktiv sein!
Das sind ja gute Aussichten! Nach dem Ende von Nevermore und eurer neuen Scheibe samt Rückkehr, denkst du die Vergleiche mit den Amerikanern warden sich nun verflüchtigen?
Ich denke es ist ok, wenn manche uns mit Nevermore vergleichen! Das ist vielleicht der einfache Weg um anderen zu erklären wie wir so klingen de runs nicht kennt. Sie sind vielleicht diejenigen mit denen man uns gut vergleichen kann und das ist doch cool.
Auf jeden Fall ist das cool.