Alter Vatter! In einer Zeit, in der sich viele Death Metal Kapellen zurück zu ihren skandinavischen, britischen oder amerikanischen Wurzeln begeben (oder auch wild gemischt), und in der in vielen hartmetallischen Genres dringend nach neuen Einflüssen gerufen wird, da veröffentlichen CHAPEL OF DISEASE mal eben so ihre neue Scheibe. „…And As We Have Seen The Storm,We Have Embraced The Eye“ lautet der leicht sperrige Titel, aber ich schwöre Euch, den wird sich jeder Todesblei Fan merken! Sicherlich der ein oder andere auch mit Antipathie, denn CHAPEL OF DISEASE wenden sich ab vom reinen Death Metal und öffnen sich vielen neuen Einflüssen und schaffen damit die schmalste aller Gratwanderungen. Nämlich innovativ und abwechslungsreich zu klingen, aber ihren eigenen Wiedererkennungswert zu haben. Chapeau die Herren!
Klar ist und bleibt Death Metal noch das Korsett und Grundgerüst der einzelnen Songs. Aber wenn in „1000 Different Paths“ Sänger Laurent den Klargesang anstimmt ist das in keiner Weise peinlich oder anbiedernd, sondern einfach nur ein arschgeiler Song. Wenn in „Oblivious-Obnoxious-Defiant“ zur Mitte des Songs in eine NWOBHM Richtung abdriftet, ist das nicht peinlich sondern unfassbar gut und nistet sich umgehend in den Hörgängen ein. Hier geben sich die starken Melodien die Klinke in die Hand. Und obwohl die Songs alle über 6 Minuten gehen ist nicht einer dabei in dem Langeweile vorkommt. Alles ist stimmig an dem Album. Von dem großartigen Cover bis hin zur Produktion, die eben nicht auf stumpfe Gewalt setzt, sondern sehr filigran umgesetzt wurde um den Instrumenten und den Harmonien alle Platz zu geben den sie brauchen.
Das Beste kommt zum Schluss? Aber sowas von! CHAPEL OF DISEASE haben mit „…And As We Have Seen The Storm,We Have Embraced The Eye“ eines der Top Alben des Jahres 2018 veröffentlicht. Scheuklappen runter und reinhören!