Die Süddeutschen Power Metaller schlagen drei Jahre nach ihrem guten Debüt mit einem neuen Album zurück, dass die Qualitäten des Vorgängers gut weiter verarbeitet. Es gab daher einige Gründe Frontmann und Rhythmusgitarrist Jörg „Mo“ Naneder einige Fragen zu stellen.
Hallo, drei Jahre seit euerm guten Debüt „What Will Prevail“ sind vergangen, normalerweise haut eine Band heutzutage ihr zweites Album schneller heraus! Was war los bei euch?
Der ganz normale, familiäre und private Wahnsinn halt. Haus bauen, Kinder in die Welt setzen und Baum pflanzen. Da blieb erst einmal nicht viel Zeit für kreative Arbeiten aber ab jetzt geht alles schneller voran!
Warum handelt euer zweites Album „Theatrical Masterpiece“ von so etwas deprimierendem wie dem Mittelalter, Inquisition und Folter? Wird man da nicht depressiv beim Recherchieren für die Texte?
Eigentlich nicht, da müsste so mancher Horrorfilm Regisseur viel deprimierter drauf sein. Das Thema hat sich durch den Vorgänger „What will prevail“ quasi angeboten und ein bisschen Mord und Totschlag gehört doch im Metal dazu.
Erzähl doch mal kurz ob eure Texte fiktiv oder historisch sind! Siehst du die Scheibe als Konzeptscheibe, oder mehr als roter Faden zu einem Thema mit verschiedenen Geschichten?
Der Inhalt der Texte ist frei erfunden. Es gibt zwar ein übergeordnetes Thema, wobei aber einige Songs im engeren und Andere im weiteren Sinne damit zu tun haben. Es gibt also keine durchgehende Story und es ist hier und da von einem reinen Konzept etwas losgelöst.
Den Titel des Albums musst du mir auch in diesem Zusammenhang erklären!
Der Titelsong handelt von einem psychopathischen Scharfrichter, der eine Hinrichtung als Theaterstück aufführen möchte, in dem die Verurteilten auch gleich die Darsteller sind. Mit diesem persönlichen „theatralischem Meisterwerk“ will er der Berühmteste seines Handwerks werden.
Das Artwork eures Debüts samt Farben hat mir gut gefallen! Beim Thema Mittelalter und Folter war es sicherlich schwer das Ganze um zusetzten, oder? Im Grunde ist mir das zu grau, und sieht eher wie ein Jahrmarkt mit Folter aus, erklär doch bitte mal!
Ja genau so war es gedacht. Eine Hinrichtung als Showevent, die auf irgendeinem Markt im Mittelalter sein könnte. Da dieses Szenario soweit durchdacht war, war es relativ einfach Dieses unserem Artwork-Mann Juanjo Castellano zu erklären.
Euer Song „Revelation“ wurde für eine Hörspielreihe „Seven – Das Ende aller Tage“ ausgewählt. Wie kam es dazu, worum geht es da und was erhofft ihr euch davon?
Ich lernte einen der Autoren schon vor Thornbridge durch andere Bandprojekte kennen. Ein begeisterter Power Metal Hörer und sehr interessiert an der Entwicklung von Thornbridge. Nach längerer Funkstille kamen wir während der Albumproduktion wieder in Kontakt und er fragte gezielt nach einem Titelsong für sein Hörspiel. Wie es der Zufall will, war der Song Revelation wie dafür gemacht. Wenn die erste Staffel gut anläuft, sind noch weitere in Planung, für die wir dann auch wieder den musikalischen Teil beitragen dürfen. Handlung: Eine Gruppe von Menschen wird in unheimliche und merkwürdige Ereignisse gezogen. Schon bald müssen sie feststellen, dass diese Vorkommnisse nicht zufällig geschehen, sondern höhere Mächte im Hintergrund die Fäden ziehen. Denn es gilt die Auslöschung allen Lebens zu verhindern. Es ist eine epische Erwachsenen-Hörspielerzählung. Eine fesselnde Mystery Geschichte mit surrealen Elementen und einer enormen Prise schwarzen Humor. Mit den großen Synchron Sprechern aus Film und Fernsehen besetzt.
Bei eben genanntem Song ist Brainstorm Sänger Andy B Frack als Gast an Bord, warum habt ihr das gemacht? Mir ist der gute Andy da ehrlich gesagt nicht aufgefallen, ich glaube der singt eher im Background.
Dann harmoniert er ja anscheinend gut mit uns und war die richtige Wahl für diesen Song. Er singt die Bridges vor den Refrains und im Refrain die Solostimme. Ich finde solche Gastsängergeschichten sind ein schönes Feature auf Albumproduktionen und vielleicht auch eine kleine Hilfe die Hörerzahl zu erweitern.
Musikalisch könnt ihr euren Soundtüftler Seeb und Blind Guardian niemals verleugnen. Das Ergebnis klingt flott, melodisch und geht mir wirklich gut ins Ohr. Was ich etwas vermisse ist die Eigenständigkeit der Musik. Aber dafür stimmt die Musik und die Platte an sich höre ich mir gerne an. Wie denkst du darüber?
Ich füge noch hinzu, ich bin so aus der Helloween / Running Wild – und Pat aus der Guardian – Ecke. Dabei achten wir nicht darauf, dass die Songs genau so klingen müssen, sondern schreiben einfach drauf los und am Ende hört man einfach bestimmte Wurzeln heraus. Mag durchaus sein dass sich irgendwann ein gewisser „Thornbridge-Stil“ entwickelt oder sich ganz andere Einflüsse einmischen aber solche Veränderungen werden wir dann genauso zwanglos weiterführen. Wir tun einfach das was uns Spaß macht, was aus unseren Fingern kommt und sind offen wie sich die Zukunft verändert.
Ich hatte eigentlich eine klassische Metalballade oder was akustisches erwartet. Liegt euch sowas nicht?
Naja ein bisschen Akustik ist ja mit drauf, und „Wintergrove“ kann man ja auch als Halbballade ansehen. Im Großen und Ganzen war und ist uns nicht so nach Balladen aber vielleicht ändert sich auch das einmal.
Bis auf zwei Konzerte die bald stattfinden werden, was sind eure Pläne für die nahe Zukunft?
Eine Tour würde ich mal sagen oder?! Wäre doch ganz passend zum neuen Album und auf jeden Fall Album Nr.3.
Das klingt logisch!