„Tortuga“ ist spanisch und bedeutet Schildkröte. Es gibt auch eine Insel die so heißt, die gehört übrigens heute zu Haiti und war vor ein paar Jahrhunderten ein Piraten Stützpunkt. Und es gibt auch eine Kneipe auf St. Pauli in Hamburg, die Tortuga heißt. Aber hier und jetzt geht es um die Band TORTUGA aus Augsburg, die mit „Virginia Hill“ ihr drittes Album abliefert. Gegründet wurde die Truppe kurz nach der Jahrtausendwende, die Jungs sind sozusagen schon alte Hasen im Musikbusiness. Und warum haben wir nicht alle schon einmal etwas von TORTUGA gehört? Tja, eine etwas schwierige Frage. Die Band aus dem Südwesten von Bayern spielt eine Mischung aus Grunge und Alternative, was grundsätzlich für ein breites Zielpublikum spricht. Allerdings, und da kommen wir zum Kern der Geschichte, sind die Songs auf „Virginia Hill“ ohne Ecken und Kanten. Die Tracks auf dem Album sind vom Grund her abwechslungsreich, mal gibt es etwas mehr Tempo wie beim Opener „Devil“, mal bleibt ein Lied wie „Manito“ eher im ruhigen Fahrwasser. Und auch wenn es kleinere Ausbrüche wie in „42“ gibt, wirklich vom Hocker haut mich das alles nicht. Und jetzt bitte nicht falsche verstehen: TORTUGA verstehen ihr Handwerk und beherrschen ihre Instrumente, und sie wissen auch wie man Songs schreibt. Aber das gewisse Extra ist das, was mir auf „Virginia Hill“ fehlt.
So sind die 12 Lieder auf dem neuen Album nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. „Virginia Hill“ ist ein Album geworden, dass weder dem allgemeinen Fan von Grunge oder Alternative weh tun wird. Aber ob es das neue Lieblingsalbum wird wage ich zu bezweifeln.