Sci-Fi aus französischen Landen ist mir bislang nicht untergekommen, umso gespannter war ich, als mit „Missions“ gleich die komplette erste Staffel einer Serie mit dieser Thematik von unseren Landesnachbarn vor mir lag. Die Epsiodenlänge der zehn Folgen ist mit ca. 22 Minuten jeweils recht knackig gehalten, und ja eigentlich eher Sitcomformat, aber das will ja noch nichts heißen. Die Handlung dreht sich um die erste bemannte Mars Mission, welche von einem schweizer Milliardär finanziert mit dem Namen Ulysse 1 startet. An Bord eine Handvoll unterschiedlichster Charaktere, unter anderem die Psychologin Jeanne. Kurz vor Ende der zehnmonatigen Reise zum roten Planeten erfahren die Astronauten, dass die NASA eine ebenso bemannte Mission startete, und diese die eigene Raumfähre dank eines neueren Antriebs überholt hat. Der Kontakt zu den amerikanischen Leuten ist abgebrochen, man erhält lediglich ein unheilvolles Video. Die Crew beschließt den Einsatz fortzuführen und die Amerikaner zu suchen, doch was sie finden bringt nur noch mehr rätselhaftes mit sich.
Regie übernahm Julien Lacombe, der hierzulande eher unbekannt sein dürfte, er schrieb ebenso am Drehbuch mit. Natürlich bekommt der Zuschauer hier in erster Linie Versatzstücke diverser Science-Fiction Werke der letzten Jahrzehnte vorgesetzt, die Frage ist ob dies auch passend zusammengepuzzelt wurde. Da bleibt nur zu sagen teilweise. Das Problem besteht nicht aus den Darstellern, die ihre Sache durchaus gut machen, sondern vielmehr in deren Fülle, und der damit einhergehenden einzelnen Schicksale, die beleuchtet werden wollen. Das ist in so kurzer Zeit eben nur bedingt möglich, und das bedeutet mitunter natürlich, dass sich durchaus einige Logiklücken auftun, und es nicht immer einfach ist der Handlung zu folgen. Auch sonst gibt es ein paar technische Logiklücken, die aber wohl eher dem geübten Sci-Fi Seher auffallen dürften. Alles in allem bietet „Missions“ in seiner ersten Staffel aber durchaus passable Unterhaltung, technisch kann die Serie natürlich nicht mit Sachen wie „Expanse“ und Konsorten mithalten, dafür ist sie zu realistisch gehalten. Da am Ende einige Fragen offen bleiben, wäre eine zweite Staffel natürlich mehr als wünschenswert. Ob da was in Arbeit ist konnte ich nicht herausfinden, immerhin ist Staffel 1 bereits aus 2017. Die Blu-ray bietet eine gute Bild- und Tonqualität, dazu gibt es noch einige Featurettes im Bonusbereich.