Hot, hotter, SANHEDRIN. Der Hype im Underground um das Trio aus den USA mag dem ein oder anderen noch entgangen sein, doch es wird Zeit von diesem überragenden Newcomer Notiz zu nehmen. Mag man das Debüt aus dem Jahr 2017 noch als glückliche Sternstunde verbuchen, muss man nun attestieren, dass die Band um Frontfrau Erica Stoltz gewaltig nachlegt. Weit entfernt einem Trend nachzueifern oder eine bestimmte Zielgruppe bedienen zu wollen, liefern SANHEDRIN auch auf „The Poisoner“ überragende Rockmusik, die ihre Trades aus allen Richtungen zieht und einfach keinen Musikliebhaber kaltlassen kann. Wo „A Funeral For The World “ stellenweise noch unschuldig und schüchtern klang, erheben sich nun monumentale Werke wie der fesselnde Titelsong, der das Gift wahrlich in jede Vene gleichzeitig versprüht oder das straighte „The Getaway“, eine hymnische Nummer mit wahnsinnigem Refrain. Treibend wie ein wilder Fluss, der zwar eine gewissen Gefahr ausstrahlt, aber so wunderbar schön ist, dass man ihn mit seinem Boot nicht verlässt, weil einem am rechten und linken Ufer so wunderbar magische Dinge gezeigt werden, so fließt „The Poisoner“ durch deinen Gehörgang und weigert sich standhaft, diesen jemals wieder zu verlassen. Das epische „In From The Outside“ beschließt eine Sternstunde unserer Musik und beweist, dass es uns nicht Angst um die Zukunft des wahren Heavy Metals sein muss, der jenseits der Plastikbomber-Bands ehrliche, handgemachte Musik liefert, die aus dem Inneren der Künstler kommet und nicht am Reißbrett oder PC entworfen wurde.
Selten habe ich mich auf eine Tour so gefreut wie auf den kommenden Doppelpack Sanhedrin und Gatekeeper. Die Zukunft des Metals hat begonnen, jetzt!