Die mir unbekannte, aber wohl recht renommierte kanadisch- deutsche Musicalsängerin Ana Maria Kaufmann begleitet 2019 die alljährliche Rock Meets Classic Tournee und bringt nun eine Coverscheibe auf den Markt auf dem sie bekannte Rock / Hard Rock Evergreens in einem bombastischen Sound vertont. Das Ganze nennt sich „Rock Goes Kaufmann“. Müsste das nicht „Kaufmann goes Rock“ heißen? Egal, auf dem Cover wird noch zaghaft die Pommesgabel gezückt, im Booklet geschieht das Ganze etwas gelöster. Kommen wir nun zur Musik:
Diese ist recht steril, glattgebügelt und frei von Ecken und Kanten, also noch braver als viele der Originaltitel. Kaufmann singt fehlerfrei, aber leider auch frei von Emotionen und recht zahm. Klassiker wie „Highway To Hell“, „Rebell Yell“ oder die hier sehr schauderhaften „Warriors Of The World“ und „Smells Like Teen Spirit“ (!) sind wirklich ohne Biss, Drive, Dreck. Attribute welche die Kompositionen einfach brauchen. Der Konservensound des Synthesizerorchesters macht dem Ganzen den gar dann aus. Gitarren sind sehr leise und ebenso blutleer wie der Rest zu hören. Kaufmanns Stimme passt zu vielen Liedern einfach nicht, bzw. die Lieder wurden auch nicht gut auf ihre Stimme angepasst. Lediglich die Balladen wie „Alone“, „Nothing Else Matters“ oder „The Last Unicorn“ sind ganz gut hörbar. Können aber natürlich nicht gegen das Original anstinken, oder den Tracks eine andere Richtung geben. Allgemein schmerzt die Scheibe bis auf die oben erwähnten und arg verhunzten Rockklassiker nicht sehr. Das Album braucht aber wirklich keiner! Es gibt in dieser Hinsicht einfach schon genug Coveralben und die hier enthaltenen Lieder sind, wenn man ehrlich ist doch unglaublich totgecovert. Selbst das Andrew Lloyd Webber Stück „Phantom Of The Opera“ klingt recht zahnlos und „unrockig“. Frau Kaufmann kann hier auch gegen die mitreißende Version von Nightwish nur verlieren.
Mit der Scheibe hat sich Frau Kaufmann leider keinen Gefallen getan! In dieser Sparte gibt es dank dem übervollen Markt und vieler guter Acts viel bessere Alben.
