Die beiden Erstlingswerke „Eine offene Rechnung“ und „Der Preis der Vergeltung“ von Regisseur Assaf Bernstein sind bisher eher weniger bekannt, und nun kommt er mit seinem dritten Spielfilm „Look Away“ daher. Die Geschichte dreht sich um die Schülerin Maria, die an und für sich ein ansehnliches Mädel ist und wohlhabende Eltern hat. Jedoch ist nicht alles Gold was glänzt, und Maria hat es im Leben nicht leicht. Ihr oberflächlicher Vater Dan ist Schönheitschirurg und zudem ein ziemliches Arschloch, sie hat keine wirklichen Freunde und wird in der Schule gemobbt. Als sie eines Abends in den Spiegel sieht, erkennt sie nicht ihr eigenes Spiegelbild, sondern das ihrer verstorbenen Zwillingsschwester Airam, und dies beginnt auch bald mit ihr zu reden. Doch Airam hat nichts Gutes im Sinn, sondern schürt Marias Hass auf ihre Umwelt…
Anhand der Prämisse hatte ich ehrlich gesagt wirklich eher einen Horrorfilm erwartet, aber Bernsteins „Look Away“ ist mitnichten neuer Stoff aus gruseligen Gefilden, auch wenn der Abriss oben dies verheißen mag. Vielmehr handelt es sich hier um einen Psychothriller, der teils angenehm düster und atmosphärisch daherkommt. Leider baut sich das Ganze recht langsam und behäbig auf, und bietet schlussendlich nur durchschnittliche Thrillerkost. Dennoch weiß India Eisley in der Rolle von Maria durchaus zu überzeugen, auch wenn der Grund für die Hänseleien nicht grundliegend plausibel erscheint. Jason Isaacs als kaltherziger Vater ist keine Überraschung, dass er solche Rollen draufhat, weiß man schon lange. In weiteren Rollen gibt es noch Leute wie Mira Sorvino und Penelope Mitchell zu sehen, darstellerisch alle auf ordentlichem Niveau. Alles in allem ist „Look Away“ für Thrillerfans durchaus kein Langweiler, etwas mehr Spannung und Undurchschaubarkeit wären nett gewesen, das Ende selbst fand ich gut gelöst, ohne hier spoilern zu wollen. Die Blu-ray bietet den Streifen in guter Bild- und Tonqualität, während im Bonusbereich nur die üblichen Trailer zu finden sind.