DZJENGHIS KHAN stammen entweder aus San Francisco oder aus Den Haag. Die schlechte Nachricht ist: ihre Biographie, unter dem obigen Link nachlesbar, gibt über die Band nur wenig Aufschluss und erscheint, bedingt durch schrägen Humor und/oder den Einfluss sogenannter bewusstseinserweiternder Substanzen, der Wahrheit nur peripher verpflichtet- oder kurz und neudeutsch: Bullshit. Die gute Nachricht ist: macht nix, denn musikalisch lassen die Herren mit den Namen Binksebus Eruptum (Bass), Tommy Tomson (Schlagzeug) und Lane Rider (Gitarre) nix anbrennen. Das Trio liefert erstklassigen, bluesigen Retrorock ab, der vermutlich live eingespielt wurde und vor wahnsinnig viel Energie geradezu überschäumt. Hierbei beeindruckt mich der scheinbar nimmermüde Gitarrist Rider besonders, der in bester Tradition von Jimi Hendrix und Randy Hansen, von einer erstklassigen Rhythmusgruppe nach Kräften unterstütz,t die Klampfe quält, dass es eine unglaubliche Freude ist. Bei DZJENGHIS KHAN steht die Musik im Vordergrund; gesungen wird nicht auf allen Titeln und wo dies dennoch der Fall ist, ist der Gesang verhältnismäßig leise in den Hintergrund gemischt worden, um den Instrumenten Priorität einzuräumen.
Ebenfalls freut mich sehr, dass „Dzjenghis Khan“, das bisher einzige Album von DZJENGHIS KHAN, endlich wieder erhältlich ist. Ursprünglich erschien das saugute Stück beim japanischen Label Leafhound Records, aber seit diese erstklassige Plattenschmiede 2008 die Segel gestrichen hat, war „Dzjenghis Khan“ vergriffen. Schön also, dass Heavy Psych Sounds Records uns das Album in schickem Vinyl und als Digipak wieder zugänglich machen. Ein paar kleine Extras wie Demo- oder Liveaufnahmen hätten den Hörgenuss nur gesteigert, aber hey- ich will hier nicht auf dem berühmten hohen Niveau motzen und freu‘ mich einfach wie Bolle, dass es „Dzjenghis Khan“ wieder gibt.