Godsleep – Coming Of Age

Albumtitel

Coming Of Age

Label/Vertrieb

The Lab Records

Veröffentlichung

15.02.2019

Laufzeit

49:04 Minuten

Den Besuchern des Freak-Valley-Festivals in Siegen im Jahre 2015 dürften GODSLEEP in guter Erinnerung geblieben sein. Schließlich verstanden die vier jungen Kerle aus Athen es, mit ihrem eingängigen, KYUSS-beeinflussten Stonerrock, das Publikum schnell auf ihre Seite zu ziehen. Ihr Debütalbum „Thousand Sons Of Sleep“ (2015) ging am Merchandise-Stand weg wie warme Wurst und macht mir auch heute beim gelegentlichen Hören noch bzw. immer wieder mächtig Spaß.

Eigentlich hatten GODSLEEP ihr Zweitwerk bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht, bis dato allerdings nur als Download. The Lab Records waren so nett, die Scheibe auch noch haptisch, d.h. als regulären Tonträger zu rauszubringen. Der Titel des neuen Albums verspricht Veränderung: sind GODSLEEP jetzt erwachsen geworden? Wenn ja, inwiefern? Geistig, moralisch, inhaltlich, musikalisch? Die erste Veränderung, die mir ins Ohr springt, ist der Wechsel am Gesang. Denn den übernimmt auf „Coming Of Age“ die neue Sängerin Amie Makris, die ihre Sache gut macht- gut, aber nicht sehr gut. Als Röhre überzeugt sie treibenden Stonernummern wie „Ex-Nowhere Man“ oder „N.O.U.“, bei ruhigeren Songs wie „Karma Is a Kid“ oder dem insgesamt irgendwie planlos wirkenden Rausschmeißer „Ded Space“ nutzt sie den Freiraum, den sie von ihren Mitstreitern Johnny Tsoumas (g), Fedonas Ktenas (b) und Schlagzeuger Dennis Leventos eingeräumt bekommt, zu wenig. Ansonsten knüpfen die Griechen im nicht mehr ganz so neuen Jahr dort an, wo sie zuletzt aufgehört haben: bei herrlich kompromisslosem, fuzzgitarrenlastigen Wüstenrock. Für den herrlich knackigen Sound ist einmal mehr George Leodis verantwortlich, der auch bei GODSLEEPS Kollegen 1000MODS für Mix und Produktion zuständig ist. Das Album wirkt schlüssig und enthält außer dem seltsamen Zwischenspiel „Puku Dom“, das in keinerlei erkennbarem Zusammenhang zum Rest der Platte steht, keine Tief- sondern eigentlich nur Mittel- und Höhepunkte. Die angesprochenen Schwächen dürften sich live egalisieren- falls GODSLEEP ihr tightes Spiel auch außerhalb der Konserve wiederholen und Sängerin Amie gesangliche Fragen per Präsenz und Stimme kontert.

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Fazit
Ω αγαπητέ, ώρα!! Neben BUS und 1000MODS gibt's mit GODSLEEP eine weitere tolle 70er-Rockband, an der der interessierte Wüsten-, Fuzz-, Stoner- etc.-Rocker nicht vorbeikommt. Das Quartett aus Athen macht seine Sache sehr ordentlich, dürfte live allerdings stärker sein als auf Platte. Wer KYUSS mag: reinhören, stark!
11
von 15
Gut
Doom Shall Rise!