MONSTER MAGNET, PUPPY / HAMBURG, GROßE FREIHEIT

Billing

Monster Magnet, Puppy

Ort

Hamburg, Große Freiheit

Datum

16.01.2019

Bilder

Toni B. Gunner

Dass MONSTER MAGNET bei einer Tour in Hamburg Station machen ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und genau so ist es auch heute, nur dass die Location einmal mehr gewechselt hat. Statt wie früher in der Markthalle oder im Grünspan aufzutreten wurde dieses Mal die weit aus größere Bühne in der Großen Freiheit gebucht. Aufgrund der sehr frühen Anfangszeit (im Anschluss des Konzerts findet natürlich noch eine zweite Veranstaltung statt) ist die Halle noch nicht so gut gefüllt, als die Support Band PUPPY den Abend eröffnet.

Das Trio aus London ist mir völlig unbekannt, aber ich habe mittlerweile genug Konzerte besucht und lasse mich auch gerne einmal überraschen. Schon das Intro klingt gut, handelt es sich dabei um das Maintheme des Films „Terminator“. Und auch die ersten Gitarrenakkorde die erklingen tönen akzeptabel. Gespielt wird erdiger Metal oder auch Rock, der hier und da Versatzstücke aus dem Alternative Bereich bekommt. Alles super? Leider nein. Denn in dem Moment wo der recht derb aussehende Gitarrist und Sänger Jock Norton ans Mikro tritt und die ersten Zeilen des Openers „Entombed“ anstimmt runzele ich die Stirn. Denn der Gesang passt meiner Meinung nach überhaupt nicht zu dem Rest der Musik! Wo der Groove langsam in die Beine geht, die Songs gerne auch mal etwas mehr in Richtung Stoner Kram abdriften oder sogar leichte Thrash Elemente beinhalten, kommt da ein Gesäusel ins Mikrophon wie man es von Bands wie WEEZER oder auch SMASHING PUNMPKINS kennt. Allerdings mit dem Unterschied dass hier der Sound zu dem recht hohen Gesang einfach passt. Bei PUPPY wirkt das leider völlig deplatziert. Und auch zum Ende des gut 45 Minuten dauernden Auftritts werden die Songs etwas lahm und treten auf der Stelle. Das tut keinem wirklich weh, allerdings wird die Stimmung auch nicht wirklich damit angefacht. So verhält sich das Hamburger Publikum auch recht reserviert und spendet etwas Höflichkeitsapplaus. Mehr aber auch nicht.

MONSTER MAGNET gibt es jetzt auch schon seit 30 Jahren, dass muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und auch die Tatsache, dass Frontmann Dave Wyndorf schon mehrere Male seinem Drogenkonsum Tribut zahlen musste, sollte man dabei nicht außer Acht lassen. Sicherlich hat das seiner Gesundheit nicht gut getan, keine Frage. Allerdings wären uns dann so Hammeralben wie „Dopes To Infinity“ oder auch „Monolithic Baby!“ vielleicht in der Form verwehrt geblieben, man weiß es nicht. Womit ich damit natürlich keinen Drogenkonsum propagieren möchte, aber diese Exzesse gehörten für MONSTER MAGNET eben dazu, genauso wie es früher bei MÖTLEY CRÜE oder auch anderen der Fall gewesen ist.
Zurück zum heutigen Abend. Schon in den letzten Jahren konnte ich erkennen dass Dave einen anderen Lebensstil pflegt und er mittlerweile wieder sehr gesund aussieht. Was seiner Ausstrahlung absolut keinen Abbruch tut. Der Kerl hat einfach das gewisse Extra und ist sich dem auch völlig bewusst. Und obwohl die Band mit „Mindfucker“ gerade ein neues Album am Start hat werden mit „Rocket Freak“ und „When The Hammer Comes Down“ lediglich zwei Songs von dieser Scheibe gespielt. Denn auch heute dominieren Tracks des Meilenstein „Dopes To Infinity“ die Setlist, und mit eben diesem Titelsong geht das Konzert los. Das Publikum ist von Minute 1 an hellauf begeistert, geht gut mit und frisst dem Sänger und Teilzeitgitarrist aus der Hand. So richtige Party Stimmung kommt aber nicht auf. Ob das an der frühen Zeit liegt? Mag sein, die Große Freiheit ist zwar mittlerweile gut gefüllt, der Altersdurchschnitt liegt aber schon im leicht oberen Bereich und viele stehen entspannt mit einem Getränk in der Hand in der Menge und genießen die Mucke. Ein weiterer Grund könnte allerdings auch an der Setlist liegen. Zwar spielen MONSTER MAGNET Klassiker auch von anderen Alben wie zum Beispiel „God Says No“ oder auch „Powertrip“, es sind aber im die gleichen Songs die gespielt werden. Anstatt hier mal etwas durchzumischen und „Heads Explode“ oder auch „Silver Future“ zu spielen, begnügt man sich im Hause MONSTER MAGNET mit den altbewährten Klassikern wie „Melt“, „Space Lord“ oder natürlich „Negasonic Teenage Warhead“. Das finde ich persönlich etwas schade, bleibt aber immer noch jammern auf hohem Niveau, denn die Show die die fünf Amerikaner runter reißen ist immer noch über jeden Zweifel erhaben. Und so ist die einzige Überraschung am heutigen Abend eigentlich nur die Tatsache, dass „Space Lord“ nicht als Rausschmeißer dient, sondern den ersten Teil des Konzerts beendet. Es ist klar, dass noch eine Zugabe kommt, die fällt mit „CNN War Theme“, „Dinosaur Vacume“ und „Powertrip“ allerdings mau aus und nach insgesamt 13 Songs ist das Konzert auch schon wieder vorbei.
Etwas mager und so gut wie keine Überraschung, dass ist das Ergebnis eines ansonsten guten Konzerts.

Not everyone likes Metal - Fuck them!!!