Die Rumänen Scarlet Aura aus Bukarest kenne ich von einer soliden EP und einer Coverscheibe mit Metalhits, nun liegt mir ihr neues, viertes Studioalbum „Hot N Heavy“ vor. Begonnen hat die Truppe ihre Laufbahn 2014 als Aura. Doch schnell kam der neue Name. Man nannte sich wohl nach der Frontfrau Aura Danciulesc. Ihre raue Röhre erinnert eher an Bands wie White Skull als an dieses inflationären Symphonic Metal Gedöns was allerortens seit Jahren aus sämtlichen Ecken und Ländern gekrochen kommt. Scarlet Aura haben auch hörbare Keys, sind aber eher eine traditionelle Heavy Rock Combo bei der die Axt regiert und die Keys nur Farbtupfer liefern. Zusammen mit der rauen Röhre der Sängerin macht das Album echt Spaß und hat gute Lieder. Was mir gar nicht gefällt ist die etwas dünne Produktion in meinen Ohren. Das ist jetzt nicht dramatisch, aber meine verwöhnten Ohren erwarten da etwas mehr Druck, besonders was die Gitarren betrifft. Ansonsten kann ich mir die Scheibe in Sachen Sound auch etwas schön hören. Ob Midtemporocker, schnelle Lieder oder Balladen wie „Light Be My Guide“ die Rumänen haben gute Melodien am Start und den Pathos wohldosiert. Das klischeehafte Artwork versprüht dabei herrliche Fantasyspiel-und Achtziger Jahre Vibes.Am Ende geht es mit der sieben Minuten Nummer „To The Stars“ vom Balkan Rock Project etwas in Richtung Metal Oper a la Avantasia und Konsorten, was gar nicht schlecht klingt. Wer abseits der üblichen Kanäle sucht, auf Frauengesang steht und von den meisten neuen oder etablierten Acts samt Symphonic Acts gelangweilt ist, kann hier gerne ein Ohr riskieren.
Scarlet Aura – Hot N Heavy
Fazit
Ein Herz für den ehemaligen Ostblock! Die Rumänen sind recht frisch und haben gute Lieder am Start.