Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm (Blu-ray)

Titel

Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm (Blu-ray)

Produktion/Vertrieb

New KSM Cinema

Veröffentlichung

06.07.2018

Laufzeit

130:00 Minuten

Homepage

www.wildbunch-germany.de/movie/brechts-dreigroschen-film

Berthold Brechts „Dreigroschenoper“ dürfte ziemlich jedem zumindest ein Begriff sein, ist sie doch bis heute eine der erfolgreichsten deutschen Stücke überhaupt. Der deutsche Regisseur Joachim Lang nahm sich eine gute Portion der bekanntesten deutschen Schauspieler, und drehte seine ganz eigene Version von Brechts Stück. Er drehte nicht einfach eine filmische Version der „Dreigroschenoper“, sondern verwebte die Geschichte mit den Querelen die Brecht und sein Komponist Kurt Weill mit der damaligen Filmproduktionsfirma hatten, welche die Oper nicht nach den Wünschen Brechts umsetzen wollten. Somit entstand mit „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ ein Werk, welches die Zeitebenen zwischen der eigentlichen Handlung der Oper um Macheath, Peachum und dessen Tochter Polly und denen um Brechts Kampf um den Film selbst verschwimmen lassen, und ebenso die vierte Wand zum Zuschauer teils durchbricht. Untermalt ist das Ganze, um thematisch beim Theaterstück zu bleiben, natürlich noch mit Gesangseinlagen.

Ehrlich gesagt mag Langs Film sehr ambitioniert sein, vor allem da er Brechts Figur fast ausschließlich mit belegten Zitaten des echten Brecht agieren lässt, und auch sonst seine Ahnung um Brecht und sein Werk unumstößlich sehr umfassend zu sein scheint, aber das ist beim Film nun einmal nicht alles. Natürlich glänzt die Besetzungsliste definitiv! Von Tobias Moretti, Robert Stadlober, Joachim Krol, Lars Eidinger über Christian Redl, Claudia Michelsen, Hannah Herzsprung und viele andere bis hin zu Max Raabe, hier ist Schauspielelite versammelt, die ihre Aufgabe auch gut macht. Die teilwiese Ausrichtung des Films zum Musical hingegen passt für mich nicht schön ins Bild, und auch die Wechselei zwischen den filmischen Szenen zu den wiederum echten mit Brecht, das mag alles seinen Sinn haben, um das große Ganze darstellen zu können, tut dem Unterhaltungswert von „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ aber im Endeffekt einen Abbruch. Eine adäquate Umsetzung der „Dreigroschenoper“ im Stile der hier gezeigten Szenen wäre für mich passender und publikumstauglicher gewesen als es Joachim Langs Film schlussendlich ist, weil er sich für mich persönlich einfach ein wenig zuviel in künstlerischen Ambitionen verzweigt. Bild und Ton sind auf gutem Niveau, als Bonus gibt es ein Booklet mit einigen Informationen, Trailer und Berichte über die Premieren in Berlin und München.

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Fazit
Wäre als echte Verfilmung des reinen Brecht-Stoffes runder und besser!
8
von 15
Durchschnittlich
Autor
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