Zwei Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung „The Ogre Inside“ legen die französischen PORN mit „ The Darkest Of Human Desires – Act II“ nach. Es ist der zweite Teil einer Trilogie, die mit dem Vorgänger begonnen hat und nun weiter erzählt werden soll.
Allerdings mutet das gesamte Konzept etwas wirr an, bzw. besteht hier auch die Gefahr, sich zu verstricken. In Teil eins ging es um innere Dämonen, deren Trieb man einfach nachgeben soll, weil man den Kampf eh verloren habe. Die Gestalt, die sich daraus ergibt, wenn man sich gegen dunkelsten Gelüsten hingibt, wird hier Mr Strangler genannt. Im zweiten Teil geht es dann schlicht um den Trieb „Mord“, weshalb hier auch in kurzen Einschnitten das who-is-who der Massenmörder-Stars in Form von Charles Manson und ähnlichen Konsorten zu hören sind. So weit, so unklar.
So vielschichtig das Konzept aber offensichtlich angelegt wurde, so eindimensional bleibt es bei der Musik. Die Mischung aus Industrial Rock mit Gothic-Anleihen und Dark-Wave-Elementen bleibt leider sehr schlicht. Das liegt wahrscheinlich vor allem am Gesang. Nach einiger Zeit fällt auf, das die Effekte dort gefühlt alles überlagern und die Eintönigkeit potenzieren. Immer wieder langatmige Vokale auf enormen Hall, unterstützt durch einen klinischen Sound, rufen enorm viel Langeweile hervor. Zum hinteren Drittel der Platte ertappt man sich dabei, wie man sich die Frage stellt, ob sich hier tatsächlich alles gleich anhört?
Auch bei den übrigen Kompositionen der Instrumente schafft man es nicht, aus einem gewissen Rahmen herauszubrechen. Zu oft gleichen sich die Muster der einzelnen Stücke, zu oft verbleibt man in der gleichen Tonlage, wodurch ebenfalls kaum Diversität aufkommen will. Zwar versucht man gerade zu Beginn mit dem Opener „Choose Your Last Words“ und dem folgenden „Evil Six Evil“ Unterschiede im Tempo herzustellen, aber spätestens beim dritten Stück „Here For Love“ war es das auch schon mit den Versuchen.
So bleibt am Ende eine bemühte Platte, die handwerklich sicher nicht verkehrt ist, die aber darüber hinaus keinerlei Highlights bieten kann. Wer sich mit dem ersten Teil der Trilogie anfreunden kann, der darf es sicher mit „The Darkest Of Human Desires – Act II“ versuchen. Ansonsten darf man nicht allzu viel erwarten.