Im Jahre 2014 war es, als CODEIA ihr Debütalbum „„don’t be afraid“, she whispered and disappeared“ veröffentlichten. Der Titel des zweiten Albums der drei Karlsruher, „as he turned back towards the eye of the storm“ ist nicht minder sperrig, lässt den vorherigen jedoch in einem sinngebenden Zusammenhang erscheinen und weckt zugleich die Neugier der Hörerschaft darauf, worum es hierbei geht, wer „she“ und „he“ sind und wie die so begonnene Erzählung weitergeht. Um das zu beantworten müssen wir weitere Veröffentlichungen der Badener abwarten; allerdings können wir zum aktuellen Album von CODEIA trotzdem schon das eine oder andere feststellen.
Die Band gibt zu Protokoll: „Unser Debüt hat unsere Charaktere, unsere Einflüsse vorgestellt. Nun vertieft sich die Storyline und erlaubt einen komplexeren Einblick in die Figuren.“ Wo „„don’t be afraid“, she whispered and disappeared“ also eher experimentell-einführenden Charakter hatte, gehen CODEIA nun zielstrebiger zur Sache und ihre bislang offene Geschichte nimmt Fahrt auf. Das wird von der Band durch das auf dem Album transportierten Livegefühl klangmalerisch umgesetzt: progressive Strukturen, live eingespielte Gitarrenloops, sphärische, an NEUROSIS erinnernde Klangmuster, distant anmutender, mantraartiger Gesang und hypnotische Wiederholungen machen „as he turned back towards the eye of the storm“ zu einem intensiven Hörerlebnis, das seine volle Wucht erst über die gesamte Spielzeit von knapp einer Stunde entfaltet. Ungeduldige Zapper berauben sich beim Springen durch die lediglich vier (!) Titel eines Wechselbades von Visionen und Emotionen; geduldige Hörer erleben einen Trip ohne Drogen und machen somit nicht nur eine spannende, sondern eine gesunde und empfehlenswerte Erfahrung.