Um eine ganze Menge Radau zu produzieren braucht es keine Riesenrotte. Bisweilen reicht ein Trio. Venom, Sodom, Motörhead, unsere Katzen auf dem Weg zum Tierarzt – nicht nur die Genannten haben (teilweise zeitweilig) bewiesen, dass schon drei Reiter der Apokalypse ausreichen, um die Welt in Schutt und Asche zu legen. Turbocharged kann ich getrost mit aufzählen.Die Herren Ronnie Ripper, Freddie Fister und Old Nick stellen dabei mit „Above Lords, Below Earth“ unter Beweis, dass Schweden nicht nur in Sachen Möbelproduktion führend ist, sondern auch den passenden Soundtrack zum Zerlegen selbiger liefern kann. Das komplette Album wird dabei mit dermaßen viel Rotz und Wucht runtergeprügelt, dass die Backen wackeln. Dabei mischen sie ihrem Death Metal in etwa so viel Death N Roll bei, wie Lemmy früher Cola in seinen Whisky goss. Das Ergebnis knallt ähnlich gut. Fünf Alben in 19 Jahren sprechen übrigens auch dafür, dass Turbocharged ihr Destillat ähnlich lange reifen lassen, wie es sich bei einem ordentlichen Single Malt geziemt. Wer sich ein Bild machen möchte: „Low-Tech Blasphemy“ fasst die Stärken des Albums meines Erachtens am Besten zusammen. Aber auch der Titeltrack oder „The Burning Of A Redeemer“ räumen gut ab. Das abschließende „Unholy Deathpunk“ dürfte künftig zur Mitarbeitermotivation bei Abrissunternehmen eingesetzt werden. Auf Death Metal Parties sollte es aber auch ganz gut in der Playlist aufgehoben sein.
Turbocharged – Above Lords, Below Earth
Fazit
Es rumpelt, zischt und knallt im Schwedenwald. „Above Lords, Below Earth“ macht im wahrsten Sinne des Wortes einen Höllenspaß!