„Zwischenwelten“ ist „ein Konzeptalbum über die Unumgänglichkeit der Vergänglichkeit“. Das zumindest kündigt der mitgelieferte Infozettel an. Die Band selbst versteht sich als „Kollektiv aus Vielen und nicht als Band aus Wenigen“. Die Musik ist ganz klar Hardcore und das dann noch in deutscher Sprache. Alles für sich schon mal da gewesen, aber in der Kombination dann doch eher ungewöhnlich.Da aber niemand eine Platte aufgrund des Konzepts kauft, eine Band gut findet, weil einem das Leitbild gefällt oder einem die Texte in der Landessprache um die Ohren geballert werden, nun zu dem, was wirklich zählt – der Musik: Und da knallt es gewaltig. Die Produktion hat genug Druck auf dem Kessel und klingt trotzdem nicht künstlich aufgepumpt. Beim Tempo zeigen sich TLuF variabel – zumindest im Rahmen dessen was im Hardcore möglich ist – marschieren dabei aber durchweg breitbeinig durchs Album. Der Spannungsbogen des Konzepts lässt sich anhand der Songs gut nachvollziehen, auch wenn beim Promopaket leider die Lyrics fehlten. Klingen die ersten Songs tendenziell eher düster (Anspieltipp hier „Transtendez“), wird spätestens mit „Neue Geschichten“ zur Albummitte das Gaspedal durchs Bodenblech gedroschen, während die letzten Songs auf angenehme Art und Weise zunehmend pathetisch werden ohne peinlich zu sein. Das gelingt am besten mit dem vorletzten Track „Freunde“. Auf jeden Fall ist durchgängig zu hören, wieviel Herzblut hier im Spiel ist.
Tausend Löwen unter Feinden – Zwischenwelten
Fazit
Mit Hardcore ist es halt wie mit Bratkartoffeln. Wenige Zutaten, nichts abgehobenes, aber von den richtigen Köchen zubereitet gibt es bisweilen nichts geileres. Liebhaber pfeifen sich hier die ganze Portion am Stück rein (dran denken: Konzeptalbum!), gießen einen Verdauungsschnaps oben drauf und freuen sich auf die nächste Runde. Wer keine Bratkartoffeln mag, dem ist eh nicht mehr zu helfen!