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Black Metal aus Missouri? Klingt ungefähr so vertrauenserweckend wie Narcocorridos aus dem Schwarzwald oder Sambamusik von den Faröer Inseln. Im Gegensatz zu den beiden letztgenannten pfeif ich mir „Conjure The Storm“ von Nevalra aber ausgesprochen gerne rein.
Der Grund: Sie machen ihre Sache verdammt gut. Man muss sich immer vor Augen halten, dass es sich hier um den ersten Langspieler der Band handelt. Das soll hier nicht als Entschuldigung dienen, sondern als Vorwarnung. Wenn die so weiter machen, dann kommt nämlich noch eine Menge auf uns zu. Klar, die Musiker haben auch schon woanders Erfahrung gesammelt und mit Dan Swanö als Produzent kann auch nicht viel schief gehen – aber „Conjure The Storm“ ragt definitiv heraus.
Allein schon der Titeltrack, exponiert in der Albummitte platziert, würde für mich den Kauf rechtfertigen. Jeder, der Dissection vermisst, wird sich an „Amidst The Ivory Towers“ wärmen können. Vorab bereits als Video ausgekoppelt ist „…Of Ruination“, offenkundig der Signature Song der Band.
Musikalisch erwartet einen astrein gespielter Black Metal (die Band selber spricht von blackened Death Metal – allerdings sind lediglich beim Gesang Spuren davon zu finden). Nevalra erliegen allerdings nicht der Versuchung sich stur durchs Album zu knüppeln, sondern lassen Raum für Melodien. Dass dabei auch öfter mal das Tempo reduziert wird, dient den Songs. Was mich absolut begeistert hat, ist das detailverliebte Songwriting. Nevalra haben immer eine Idee mehr und bekommen die auch so untergebracht, dass es sich organisch einfügt und die Stücke nicht unnötig überlädt. Gerade bei den epischen Momenten hätte die Produktion ein wenig mehr Wucht gebrauchen können, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau.