Im Grunde handelt es sich beim Film „Kin“ um das Langfilmdebüt der beiden Regisseure Jeffrey und Josh Baker, wenn man mal von Jeffreys „Tödliches Verlangen“ mit Nicholas Cage aus dem Jahr 2017 absieht. Die Handlung dreht sich um den jugendlichen Eli, der in der Schule so seine Probleme hat, dessen Stiefvater auch nicht gerade sein bester Freund ist, und der den Tod seiner Mutter nicht verwunden hat. Um sich ein Taschengeld zu verdienen sammelt er in Ruinen Metallreste ein, um diese dann zu verhökern. Dabei findet er eines Tages einen seltsamen Gegenstand. Als dann auch noch sein Bruder Jimmy aus dem Knast kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Die beiden wollen dessen Schulden bei einem Gangsterboss begleichen, dies geht schief, und fortan haben Eli und Jimmy neben den Gangstern und der Polizei auch noch etwas gänzlich unirdisches auf den Fersen, denn Elis gefundener Gegenstand ist eine außerirdische Waffe!
Puh, eigentlich ist die Prämisse ja nicht langweilig, die Effekte von „Kin“ sind auch gelungen, und das düster angelegte Setting passt ebenso gut. Die Darsteller machen ihre Sache ebenso ordentlich, darunter Leute wie Dennis Quaid oder James Franco, in den Hauptrollen Jack Reynor und Myles Truitt, Zoe Kravitz schaut auch mal vorbei. Der Film selbst hat auch wirklich gute Ansätze, verliert sich aber letztendlich darin, dass er schlicht unrund daherkommt. Der Mix aus Coming of Age, Sci-Fi, Gangsterfilm, Familiendrama und Roadmovie will einfach zu viel. Es dauert durchaus eine gewisse Zeit, bis man mal genau weiß was Sache ist, und insgesamt überwiegt der dramatische Teil den der Action und Sci-Fi einfach gewaltig. Falsch ist das nicht, aber es wirkt einfach gänzlich unentschieden was „Kin“ denn nun eigentlich sein will, und wenn es dann endlich mal losgeht sieht das klasse aus, dann ist der Streifen aber auch schon wieder vorbei. Alles in allem kein uninteressanter Beitrag, aber sicherlich nichts, was in die Annalen der Filmgeschichte eingehen wird. In den Extras findet sich noch der Kurzfilm, auf dem „Kin“ basiert, umfangreiches Making Of, Featurettes und Audiokommentar der Regisseure, optisch und tonal gibt’s an der blauen Scheibe nichts zu meckern.