„The Disconnect“ ist das zweite Heart Of A Coward Album, das ich in meinem nicht immer schönen Rezensörenleben hören darf. Ja, das ist Gemecker auf ganz hohem Niveau, aber wenn man allen Künstlern gerecht werden möchte, dann auch den furchtbaren. Ein Glück ist dies hier so gar nicht der Fall, schlägt Album Nummer 4 (wenn ich das richtig gesehen habe), übrigens das erste seit vier Jahren, doch in die gleiche Kerbe wie der Vorgänger „Deliverance“.
Dieser glänzte bereits mit amtlich nach vorne treibendem Modern Metal… was immer das sein soll. Gehen wir mal davon aus, dass selbst im Metti Häwell irgendwann etwas nicht mehr modern ist, möchte ich den Freunden der Schublade das Quintett mit einem geschmeidigen Vergleich näher bringen. Soilwork waren schon 2015 eine gute Referenz, doch würde ich heuer unbedingt noch Darkane erwähnen wollen. Mit beiden Bands teilen sich HOAC das Händchen für treibende Riffs und große Refrains. Die Songs – einmal gehört – setzen sich umgehend in der Großhirnrinde fest und laden zum zwanghaften Kopfschütteln, Armzappeln und Gas geben ein.
Man mag jetzt eventuell bemängeln, dass die zehn Songs keine 40 Minuten dauern, doch dafür findet sich auf „The Disconnect“ auch KEIN Ausfall. Gegen Ende geht manchen Alben ja gern mal die Luft aus. Fehlanzeige. „Isolation“ gibt mit Nachdruck zu verstehen, dass man gerade 37 Minuten Zeuge von etwas Großem geworden ist. Hier war eine Band am Werk, der man zu jeder Sekunde ihren Spielspaß anhört. Ohne Witz, ich hatte lange nicht mehr eine solche Freude mit einem Album. Viele Alben höre ich sehr oft, weil ich den Zugang nur nach und nach finde; „The Disconnect“ ballert zum x-ten Mal durch meine Anlage, einfach weil ich davon nicht genug kriegen kann.