Mein lieber Herr Geschreiverein! Wer auch immer den fünf Herren von Keitzer auf den Schlips getreten sein mag, der möge sich vor einer zeitnahen Begegnung besser hüten. Mit zwanzig Jahren auf dem imaginären Bandbuckel klingen Keitzer auf jeden Fall reichlich angepisst.
„Where The Light Ends“ bietet dabei jedoch deutlich mehr Licht als Schatten. Musikalisch irgendwo zwischen Death Metal, Hardcore und Crust unterwegs, macht der Sound schon mal keine Gefangenen. Druckvoll, klar und dennoch mit ausreichend Rotzigkeit versehen, knallt er mir um die Ohren. Schon der Öffner für Pandoras Büchse namens „Shattered Silence“ zeigt aber auch, dass Keitzer trotz allem Geknüppels ein feines Händchen für Melodien haben. Im anschließenden Titeltrack treten dann wahrhaftige Dampfwalzenqualitäten zutage. „Life Destroyer“ fast am Ende der Platte könnte live zum Destroyer werden – für eure Nackenmuskeln.
Besonders erfreulich finde ich mit Blick auf die gesamte Platte das ausgesprochen druckvolle und variable Getrommel von Schießbudenschinder Tim Terhechte. Chapeau! Musste ich bei anderen Genreerzeugnissen in diesem Jahr noch über monotones Getrommel rummosern, so klappt mir hier bisweilen die Kinnlade runter.