Mein lieber Herr Gesangsverein! Die Info musste ich zweimal nachschlagen um wirklich sicherzugehen dass bei ABNORMALITY eine Frau am Mikro steht. Aber ja, diese nahezu unmenschlichen Laute in tiefen und manchmal auch etwas höheren Lagen stammen tatsächlich von einer Dame. Respekt! Mit dem Rest von der Musik auf dem neuen Album „Sociopathic Constructs“ habe ich aber so meine Probleme. Hochgradig technisch versierter Death Metal dröhnt aus den Boxen, bei dem ich immer das Gefühl habe dass das Chaos die Überhand gewonnen hat. Das stimmt natürlich nicht, denn die Songs folgen dann doch einem gewissen Schema und bei einer Lauflänge von maximal 5 Minuten ufert das Ganze auch nicht völlig aus. Aber der Zuhörer wird praktisch von der ersten Sekunde mit Vollgas überfahren. Kein Durchschnaufen, keine Pause, kein Luft holen. Etwas mehr als dreißig Minuten beträgt die Laufzeit von „Sociopathic Constructs“, und danach empfinde ich eine gewisse Erleichterung. Mir sind die Stück von ABNORMALITY zu überladen, ein roter Faden erst nach mehreren Durchläufen zu finden und das Album ist schlicht und ergreifend anstrengend. Das ist nichts zum Zwischendurchhören. Für „Sociopathic Constructs“ muss der geneigte Zuhörer sich nicht nur Zeit nehmen, er muss auch in einer gewissen Stimmung sein um sich darauf einzulassen. Vor diesem technischen Können der Musiker und die Art diese Strukturen in Bahnen zu lenken ziehe ich den Hut, aber trotz allem fehlt mir eine gewisse Eingängigkeit.
Die Produktion ist der Mucke entsprechende angepasst, sehr sauber und detailliert, aber trotzdem immer noch mit einer amtlichen Portion Druck. Auch das Cover ist stimmig und gibt einen gewissen Vorgeschmack auf dass was da kommen wird.
ABNORMALITY – SOCIOPATHIC CONSTRUCTS
Fazit
Technischer Death Metal mit hohem Anspruch an den Hörer!