Hard Powder (Blu-ray)

Titel

Hard Powder (Blu-ray)

Produktion/Vertrieb

STUDIOCANAL

Veröffentlichung

11.07.2019

Laufzeit

119:00 Minuten

Homepage

http://www.studiocanal.de/kino/hard_powder_

https://www.facebook.com/watch/?v=247997672549257

Als ich erstmals von „Hard Powder“ hörte, der warum auch immer so genannt wurde, nachdem er im Original eigentlich „Cold Pursuit“ heißt, war ich ehrlich gesagt nicht wirklich interessiert. Liam Neeson begann seine Selbstjustizkarriere mit „96 Hours“, der zugegeben wirklich Laune macht, schoß dann Teil 2 und 3 nach die einfach nur dümmlicher wurden, ging weiter über „Run all Night“ (wieder besser), „Non Stop“ und „The Commuter“. Nun lag auf der Hand, dass er in „Hard Powder“ wieder einmal Rache nehmen wird, doch der Reihe nach. Die Geschichte führt uns nach Kehoe im US_Bundestaat Colorado, einem Skigebiet samt kleinem Örtchen in den Rocky Mountains. Fürs Schneeräumen, und es gibt dort viel Schnee, ist Nels Coxman zuständig, der für seine gewissenhafte Arbeit zugleich als Bürger des Jahres geadelt wird. Sein erwachsener Sohn Kyle wird plötzlich tot aufgefunden, angeblich sei er an einer Überdosis gestorben. Nels ist am Boden zerstört, glaubt nicht an die Drogenabhängigkeit seines Sohnes. Just als er seinem Leben ein Ende setzen will erfährt er, dass Kyle von einem Drogenkartell umgebracht wurde, und nun hat er ein neues Ziel: Drogenbaron Viking und seine Leute ausschalten! Doch mit seiner Rache löst Nels eine Kettenreaktion der Gewalt aus…

Definitiv ist „Hard Powder“ kein Film wie Neesons vorige Racheactioner, das bleibt schonmal zu sagen! Das liegt bereits daran, dass er ein Remake des skandinavischen Films „Einer nach dem anderen“ ist, das ebenso vom hier tätigen Regisseur Hans Petter Molland gedreht wurde. Er drehte faktisch den gleichen Film mit dem gleichen Team mehr Geld, sowie prominenterer Besetzung nochmals. Ein direkter Vergleich ist mir nicht möglich, aber anhand des eingestreuten schwarzen Humors und der Figuren ist diese Herkunft schon einmal deutlich spürbar. Das geht sogar so weit, dass die knapp zwei Stunden Film sich nicht vollkommen auf Coxman und seine Rache fokussieren, sondern viel vom Privatleben seinen Gegenspielers Viking und dessen Problemen mir einfließen lässt und noch mehr. Im Mittelteil geht es dann sogar noch andere Wege, aber ich möchte nicht zu viel verraten. „Hard Powder“ punktet dabei mit skurrilen Figuren und Dialogen, ein paar witzigen Feinheiten und tollen Bildern der schneebedeckten Landschaften. Darstellerisch macht nicht nur Neeson eine gute Figur, sondern auch Leute wie Domenick Lombardozzi als Vikings Leibwächter. Laura Dern hat leider kaum Screentime und Tom Bateman als Oberbösewicht hätte etwas charismatischer ausfallen können, obwohl er mit seinen Unzulänglichkeiten dann doch wieder passend wirkt.

Alles in allem ist „Hard Powder“ anders genug um eben jedem zu gefallen, der die bisherigen Neeson-Vehikel etwas über hat. Die Laufzeit ist mit besagten zwei Stunden vielleicht etwas lang bemessen, insgesamt hätte ich mir auch noch eine Schippe mehr des schwarzen Humors gewünscht. Vergleiche mit „Fargo“ oder Tarantino, die man teils liest, würde ich so nicht halten, aber die grobe Richtung schlägt Molland durchaus ein. Wenn er von allem eine Schippe draufgelegt hätte, wäre hier vielleicht ein echter Knaller entstanden. Ein Satz noch zur Brutalität, die hier zwar durchaus vorhanden ist in einigen Szenen, es gibt aber auch viele Morde die einfach ausgeblendet werden, bevor man etwas sieht. Das ist ein bewusstes Stilmittel, da auch jeder Kill mittels eines Schwarzbildes samt „Totentafel“ des soeben auf Eis gelegten Charakters erfolgt, ebenso eine nette Idee. Das Bild der Blu ist teils sehr kontrastreich und scharf, nur in wenigen dunkleren Innenaufnahmen lässt die Schärfe etwas zu wünschen übrig, während er Ton satt rüberkommt. Im Bonusbereich finden sich Interviews, entfallene Szenen und ein Blick hinter die Kulissen des Drehs.

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Fazit
Schwarzhumoriger Thriller, Neeson nimmt Rache - mal anders!
11
von 15
Gut
Autor
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