„Auch wenn Tongue in erster Linie nicht als politisches Projekt zu verstehen ist, vertreten die einzelnen Mitglieder ihre Ansichten und Überzeugungen als politische Personen, weshalb sich Tongue explizit von jeder Form von Rassismus, Sexismus und Xenophobie distanziert.“ So endet die Info der Plattenfirma zum Zweitwerk der Hamburg/Bielefelder Black Metal Gruppe Tongue. Klare Worte, die man sich in der Black Metal Szene viel häufiger wünschen würde.
Ähnlich klar wie die Haltung ist die Musik. Auch wenn man die Einflüsse der Altmeister klar durchschimmern hört, dass sich in fast 30 Jahren Black Metal auch soundtechnisch etwas getan hat, hört man „What Do We Know Of Horror“ ebenfalls an. Das ist beileibe kein Nachteil. Besonders gut zu hören ist das im Titeltrack, der geschickt Post Metal und Black Metal Gitarrensounds zu einem wunderbaren Hassbatzen kombiniert. Nicht zuletzt wird der Song aber auch getragen von den beiden Sängern J. und T. Für mich ein weiteres Highlight der Platte: „I Spit Venom“ – in letzter Zeit habe ich selten so einen großen Kübel tiefschwarze Galle vor die Füße gespuckt bekommen. Hut ab! Ebenfalls bemerkenswert: Trotz der Songlängen von fünf Minuten und mehr werden die Songs nie langatmig. Den Ohren ist immer was geboten.