Wer bei Kanada an freundliche Mounties auf zahmen Pferden denkt, der ist bei Tomb Mold an der falschen Adresse. Der Vierer aus Toronto gibt dem Gaul kräftig die Death Metal Sporen und macht mit seinem dritten Album sicherlich keine Gefangenen. Erst schießen – dann fragen ist hier das Motto.
„Planetary Clairvoyance” ist auf jeden Fall mit reichlich Druck produziert. Gemixt und gemastert wurde die Platte von Arthur Rizk, der unter anderem auch schon bei Power Trip die Finger im Spiel hatte. Trotz des gewaltigen Rumms, das uns Tomb Mold hier vorsetzen, sind nach wie vor alle Instrumente gut hörbar. Das hier ist kein auf laut getrimmter Soundmatsch. Neben Dampfwalzen Death im höchsten Gang beherrschen Tomb Mold aber auch doomigere Klänge. Gut zu hören bei meinem Favoriten auf der Platte: „Cerulean Salvation“. Gerade in den langsameren Momenten entfalten die Herren nämlich ihre größtmögliche Schlagkraft. Davon hätten es ruhig mehr sein können. Ebenso beschleicht einen ab und an das Gefühl, dass sich die Band nicht traut bei der Ausgestaltung ihrer Ideen den letzten Schritt zu gehen. Das hätte aus einer guten eine sehr gute Death Metal Platte machen können. Aber was nicht ist kann ja noch werden – auf dem richtigen Pfad sind Tomb Mold auf alle Fälle.