Wer sein Album Volltreffer nennt, der muss mit Analogien zum Fußball zurechtkommen. Nun sieben Spielerinnen und Spieler samt einer größeren Anzahl an Instrumenten (immerhin will man Folk Punk machen) haben Metusa schon mal auf dem Platz versammelt.
Dank geschlossener Mannschaftsleistung gelingt ihnen auch der ein oder andere ganz nette Spielzug. „Wieder geht ein Jahr“ oder „Viva Cojones“ sind durchaus flott und eingängig geraten. Zum Abschluss kommen Metusa jedoch nicht, der Weg zum gegnerischen Strafraum ist durch die stabile Defensive einer schlecht abgemischten Platte zum Sperrgebiet ernannt worden. „Hüter der Meere“ kommt bei mir auch noch ganz gut an und überzeugt durch eine lobenswerte Grundintention, ist aber letztlich nicht spielentscheidend. Ganz schlimm und letztlich entscheidend für eine haushohe Niederlage wird es bei einem anderen Trio. „Alles Porno“ hinterlässt mich ratlos – schlicht, weil sich mir der Sinn des Textes nicht erschließen will (gut verständlich ist er wegen des vermasselten Mixes ohnehin nicht). „Backpfeifen“ versucht es medien- und konsumkritisch über die linke Flanke und schenkt uns immerhin die Wortkreation Glotzomat, kommt aber auch nicht über die Mittellinie und erst recht nicht auf den Punkt. Bei „Möwen“ fragt man sich was Echt eigentlich heute machen und sieht konsterniert, wie dem Eskapismus des urbanen Menschen ein weiteres Denkmal gesungen wird – auch hier nimmt das Spiel leider keine Fahrt auf. Für „Kartfahr´n ist Krieg“, das sich qualitativ noch einmal von diesem Trio abhebt – aber nicht im positiven Sinne – gibt es dann von mir schließlich die rote Karte.