Die Finnen sind schon ein sehr spezielles Völkchen. Langanhaltende Dunkelheit und eine gewisse Tradition in der Eigenproduktion von hochprozentigen Alkoholika sorgen dafür, dass man beispielsweise bei der Suizidstatistik stets im Vorderfeld zu finden ist. Tryer wählen zum Glück einen gänzlich anderen Weg, um mit den teils widrigen Lebensbedingungen klar zu kommen und knüppeln sich fröhlich durch die elf Lieder ihrer vierten Platte.
Dabei wollen sie einen Bastard aus Melodic Punk, Heavy Metal, Thrash und Hardcore generieren. Klappt nicht so ganz. Melodien und Hardcore Punk gibt es reichlich, die Aufschrift „Könnte Spuren von Metal enthalten“ hätte es aber auch getan. Letztlich macht das aber auch nix. Die rotzig-rumpelige Version der Baboon Shows macht auch so eine Menge Spaß. Es wird durchgehend laut und hektisch auf „El Kuole Koskaan“ – das ist mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack – wer sich aber an fröhlich runtergeknüppelten Songs unter drei Minuten – noch dazu auf Finnisch! – erwärmen kann, der wird zum Beispiel beim Titeltrack fündig. Richtig in die Beine gehen Tryer immer dann, wenn sie das Ganze noch mit einem Schuss Garage Punk würzen. Für Freunde flotter Hardcore Punk Unterhaltung in jedem Fall eine nette halbe Stunde.