Instrumentalbands haben es ja tendenziell schwerer. Ohne Sänger weniger Gestaltungspotential, kommerziell ist es auch schwierig Fuß zu fassen und trotz bisweilen begeisterter Kritiken wird Musik ohne Gesang immer doch eher ein Randthema bleiben. Monomyth aus Holland versuchen nun mit ihrem vierten Album diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Seit fast zwei Jahren wird das Quintett dabei übrigens von Boudewijn Bonebakker komplettiert, den wir ja noch von Gorefest kennen. Bei Monomyth geht es aber nicht um Todesblei, sondern um instrumentalen Space Rock. Der Opener „Aquilo“ beginnt mit Meeresrauschen und gibt damit die gechillte Marschrichtung vor. Begleitet durch Gitarrengeklimper, das fast beiläufig wirkt, baut sich der Song ganz langsam auf, wird im letzten Drittel etwas dynamischer und endet in einem epischen Finale. Großes Kino. Auch das folgende „Eurus“ kann mit seinem rhythmischen Einstieg, der schon fast an die Queens Of The Stoneage erinnert, überzeugen. Im Anschluss gibt es locker aus der Hand gespielte Gitarrenlicks und einen funky 70er Jahre Sound. Nach zwei Dritteln des Songs setzt dann eine infernalische Orgel ein, die einen erst einmal umhaut, nur um dann umgehende Erholung beim sphärischen Ausklang des Songs zu gewähren. Die beiden weiteren Songs können dann leider nicht mehr so ganz überzeugen. „Auster“ klingt zu Beginn schon fast nach Kraftwerk und ist sehr rhythmisch ausgelegt, während „Favonius“ sehr ruhig daher kommt, nur ein paar Takte Attacke bietet und letztlich nur die schöne Klavieruntermalung haften bleibt. Trotz dieses Gegensatzes ist „Orbis Quadrantis“ aber durchaus gelungen, wenn man sich denn drauf einlassen will.