Da ist also die zweite Scheibe von ENDSEEKER, den Senkrechtstartern und Schwedentod – Anbetern aus Hamburg. Bisher ging es nur steil nach oben für die Jungs aus der Hansestadt. Eine EP, das Debüt „Flesh Hammer Prophecy“, zahlreiche Konzerte und Festival Auftritte, wobei hier wohl die Sets auf dem Summer Breeze 2017 und dem Party.San im Jahre 2018 zu den absoluten Highlights gezählt werden dürfen.
Direkt danach von dem renommierten Label Metal Blade verpflichtet worden und zwei Jahre nach dem Debüt liegt nun „The Harvest“ vor.
Und schon direkt mit dem Einstieg „Parasite“ merkt der Zuhörer eine Veränderung. Begann „Flesh Hammer Prophecy“ noch mit einem gemächlichen Intro (das später in dem Überknaller „Possessed By The Flame“ wieder aufgenommen wurde), so startet das neue Langeisen mit einer durchladenden Shotgun und einem Blastspeed Part der sich gewaschen hat. Generell regiert in den ersten beiden Songs das Gaspedal, allerdings immer so dass es einem als Zuhörer nicht langweilig wird. Mit „Cure“ wird dann das Tempo gedrosselt, was ENDSEEKER aber genau so gut drauf haben. Ähnlich variabel zeigt sich die Band bei „Whores Of War“, was sich gemütlich durch die Boxen groovt. „Spiritual Euphoria“ (bereits als Video veröffentlicht) zeigt dann die gesamte Abwechslung, die ENDSEEKER drauf hat. Das ist moderner Death Metal der Spitzenklasse!
Für mich wird das Album dann immer stärker. Der Titeltrack „The Harvest“ , „Epitome Of Decadence“, „Immortalized“ und „Vicious Devourer“ sind absolute Death Metal Granaten und einfach nur zum Niederknien. Sägende Riffs, eine Rhythmus Wand aus Bass und Schlagzeug und ein Frontmann der alle Variationen des Death Metal Gesangs drauf hat. Als Bonus gibt es dann noch die Cover Version „Symphony Of Destruction“ von MEGADETH. Die Band hatte sich ja bisher immer an einer Neuinterpretation auf ihren Alben versucht (von ENTOMBED „Supposed To Rot“ sowie „Powder Burns“ von BOLT THROWER), nun hat man das Genre Death Metal verlassen und sich an etwas anderem vergangen. Ich muss zugeben dass ich die ENDSEEKER Version richtig gut finde. Und ja, sie ist auch besser als die ARCH ENEMY Cover Version.
Der Sound von Eike Freese aus den Chamäleon Studios ist mega druckvoll, sehr brutal und detailliert. Es gibt hier absolut nichts zu mäkeln.
„Flesh Hammer Prophecy“ war keine Eintagsfliege, sondern bei ENDSEEKER handelt es sich um verdammt gute Musiker, die in der Lage sind ihre eigenen Vorlieben an der Musik in kompakte, moderne und knackige Songs zu verpacken. „The Harvest“ bietet wirklich alles was man von einem Death Metal Album im Jahre 2019 erwarten kann. Ein stimmiges Cover, eine starke Produktion, abwechslungsreiche Songs und einen Sänger, der es schafft bei all seinem Gekeife und Gegröle immer noch verständlich zu sein!
„The Harvest“ ist mein Anwärter für das (Death) Metal Album des Jahres.
ENDSEEKER – THE HARVEST
Fazit
Death Metal Herz, was willst Du mehr?