WARDRESS wurden bereits 1984 von Gitarrist Alex Gor und Sänger Erich Eysn gegründet. Nach ein paar Demoaufnahmen war allerdings relativ schnell Schluss und die Band lag quasi 35 Jahre auf Eis, bevor die alten Demos den beiden Musikern wieder in die Hände fielen und gleichzeitig die Idee, die Songs im Studio aufzunehmen. Mit Andy Setter an den Drums und Mirco Daugsch am Bass fanden sich schnell zwei Mitstreiter und auch die fehlenden Songs für ein ganzes Album waren schnell geschrieben. Rolf Munkes bot sich für den Mix an, was im Ergebnis kein Fehler ist, wobei der Sound sehr spartanisch gehalten ist und wohl auch so Old-School klingen soll.
Betrachtet man sich die Bilder im Inlay dürfte die Band auf alle Fälle richtig Spaß bei den Aufnahmen gehabt haben und „Dress For War“ klingt herrlich authentisch und das Herzblut floss hundert Prozent in Strömen. Musikalisch setzen WARDRESS auf lupenreinen 80er Metal, der an die Teutonen-Bands im zweiten Glied erinnert, die alle ihre Berechtigung haben und von denen jeder seine persönlichen kleinen Perlen erschaffen hat. Auf „Dress For War“ sind dies das launige „Metal Melodies“, der Abräumer „Mad Raper“ und das doomige „Betrayal“. Ich kann nichts Schlechtes daran finden, wenn Männer im gesetzten Alter ihren Jugendtraum so viele Jahre später noch umsetzen und die Songs der damaligen Zeit in Stein meißeln. Letztendlich ist dieses Album nicht spektakulär und setzt keine Maßstäbe für die Szene, dennoch kann man sich „Dress For War“ immer mal wieder anhören.