Als Joel Grind vor 20 Jahren Toxic Holocaust aus der Taufe hob, war das Ein-Mann-Projekt keine bewusste Entscheidung, sondern aus der Not geboren. Joel kommt vom Land und da war es damals erst recht schwierig für eine Thrash Metal Band Mitmusiker zu finden. Geschadet hat es scheinbar nicht, immerhin konnte er sich mit seiner ganz eigenen Band einen beachtlichen Ruf erspielen und so macht er auch auf „Primal Future: 2019“ alles selbst.
Da der feine Herr Grind nach wie vor auf Nichts und Niemanden Rücksicht nehmen muss, knallt er uns noch immer Crossover-Thrash der besten Machart vor den Latz, dass es nur so rummst. Deutlich spürbar ist bei ihm da stets die Nähe zu ruppigem Punk/HC á la Discharge oder GBH. Das nur eineinhalb Minuten lange „Deafened By The Roar“ belegt das gut, genau wie übrigens den Einfluss von Motörhead, der auch in „Iron Cage“ mehr als deutlich durchschimmert. Es gibt aber auch deutlich hörbare Reminiszenzen an den Ruhr-Thrash der 80er (hört euch „Time´s Edge“ an oder auch gerade dan Anfang von „Aftermath“) sowie das ganze Genre an sich. Toxic Holocaust feiern hier nicht nur ein Jubiläum, sondern auch die Einflüsse ihres Sounds. Beim abschließenden „Cybernetic War“ zeigt Grind dann noch, dass Toxic Holocaust auch den guten alten Midtempo-Thrasher im Repertoire haben.