Neues Label, neue Sängerin, Metalite aus Schweden setzten mit „Biomechanical“ alles auf eine Karte und die heißt Erica Ohlsson, scheint wohl ein ehemaliges Popsternchen zu sein, singt verdammt gut, wurde optisch als freizügiger Rocklady in Szene gesetzt und direkt mal auf das Artwork gepackt, was den Albumtitel gar nicht so schlecht wieder spiegelt. Im krassen Gegensatz dazu ist Schlagzeugerin Lea Larrson recht neutral, ja fast unauffällig gekleidet. Der Rest der Truppe sind Kerle, die teils kerniger aussehen als der Pop-Metal der am Ende hierbei rum kommt. Dicke, moderne Keyboardtteppiche sind überall präsent und bestimmen die Melodien, die zwei Gitarristen sägen oft im Hintergrund, dürfen aber auch mal ab und an in den Vordergrund, was der Scheibe gar nicht schlecht steht. Das Ganze schielt natürlich massiv in die Ecke von Acts wie Amaranthe und ist zum Glück ein gutes Stück besser als das Debüt „Heroes In Time“ (2017). Beinharter old school Metaller werden im Strahl kotzen, aber ich finde das mit der Zeit recht erfrischend, besonders wenn die Keys auch mal mehr im Hintergrund sind. Der Gesang ist gut, die Refrains stimmen und die Lieder haben auch etwas Drive, das schon mal ein gutes Fundament. Für die nächste Scheibe wünsche ich mir noch weniger Keys, bzw. einen spärlicheren Einsatz dieser.
Vielleicht sollte der Hörer auch den Namen Ernst nehmen und es als light Produkt in Sachen Metal ansehen. Der Popfaktor ist halt schon immens hoch. Dass die Truppe hier zwei Gitarristen, aber keinen Keyboarder in der Gruppe hat, stößt mir bei diesem massiven Einsatz schon etwas auf. Aber, auch wenn das hier sicherlich nicht meine Lieblingsband wird, der Trend des Pop Metals ist ja im Moment schwer angesagt und ich denke Metalite sind gut genug um sich da behaupten zu können.