Der Herbst ist da und die fränkischen Gipfelstürmer zurück mit ihrem neuen und vierten Album „Zorn“. Das Quintett hat sich unüberhörbar der Neuen Deutschen Härte verschrieben und ich finde, dass sie sich von Mal zu Mal auch mehr Eigenständigkeit in ihrer Musik finde lässt um ständigen Vergleichen zu diversen genreähnlichen Bands aus dem Weg zu gehen.
Die erste Singleauskopplung des Silberlings, „Schwarzer Schnee“ wird mit seiner Eingängigkeit sicher ein Garant für eine gefüllte Tanzfläche in den Clubs. Auf der Scheibe gibt es aber noch einiges mehr zu ernten: „Zorn“ bietet gleich einen fetten Einstieg, drückt sich wuchtig durch die Poren der Boxen und wird sanft mit tollen Synthieklängen umspielt. „Die Sünde“ lebt von einem massiven Riffing, und untermalt so die Aggression des Stückes. Eine geballte Ladung Ehrlichkeit ohne Lifting. Mit „Die Welt reißt auf“ widmen sich die Franken einem kaum aktuelleren Thema der Ressourcenverschwendung und sprechen damit alle an. Bleibt zu hoffen, dass der ganze „Zorn“ darüber unseren Kopf nicht sprengt und doch noch eine Lösung greifbar wird.
Lyrisch haben Maerzfeld wieder mehr zu bieten und sind hier sehr geradeaus. Sympathisch. Und ja, ich habe richtig gehört, wenn ich auch im ersten Augenblick Fragezeichen in den Ohren hatte… Die Truppe hat sich auch einem alt bekannten Klassiker der Münchner Freiheit angenommen und mit dem Schlager „Zeig mir die Nacht“ ein wirklich interessante Eigeninterpretation geschaffen.