Nach einigen Jahren der Livekonzerte bringt der Duisburger Sänger Michael Bormann nun auch im Studio seine Version von Jaded Heart heraus. Bormann war Songwriter und Sänger von 1990 bis 2004 bei Jaded Heart und schließt mit „Feels Like Yesterday“ musikalisch genau dort an, wo er mit „Trust“ aufgehört hat. Danach hat die Band eh ihren Stil total geändert und spielt nichts mehr aus dieser Ära.
Stilistisch zwischen Hard Rock, AOR und Rock angesiedelt und von Bormann versiert produziert, gibt es fast eine Stunde lang 12 recht abwechslungsreiche Kracher für die Fans. Das Album ist echt der Hammer und zeigt alle Facetten Bormmans der von flotten Rockern, Midtempokrachern oder nachdenklichen Balladen alles singen kann und auch kompositorisch stark arrangiert hat. Selten haben ich ein so in Sachen Sound und Songwriting zeitloses Album erlebt, was trotz vieler Lieder kein Füllmaterial an Bord hat. Bormanns teils melancholische Art und Texte, besonders im grandiosen Titelstück sind ein guter Kontrast zu diversem Schmalz den viele Genrekollegen verzapfen und immer noch singen als wäre sie 20 und das Leben eine Party. Dazu passt sicherlich auch das schicke Uhren Artwork mit den Möwen, was mich an diverse Zeitreiseromane / Hörspiele und deren Cover erinnert. Die Tatsache, dass Bormann eine Hammerstimme hat und aus unter vielen Veröffentlichungen locker herausgehört werden kann, machen diese Scheibe dann noch spannender. Da er hier auch etwas flotter und rauer als bei seinen Soloscheiben agiert, macht eine zweite Band schon Sinn. Ich hoffe das bleibt nicht bei einem Album von dieser Qualität!