Während das „A Chance For Metal“ in Rheinland-Pfalz bzw. Andernach im Mai die Festivalsaison seit Jahren einläutet, kommt zum Herbstanfang 2019 zum dritten Mal das „Iron Hammer Festival“ um traditionelle Metalfans mit einem Indoorfestival plus eventuelles Campen und Bierwagen draußen noch mal sommerliches Feeling zu bescheren. Das klappte an diesem Samstag den 13. September auch formidabel, das Wetter war schon fast zu gut! Da ich bis fast 17 Uhr arbeiten musste verpasste ich leider die erste Band Rising Glory und sah noch ein paar Lieder der Underground Metaller Infernal Assault.
Infernal Assault
Die Hunsrücker huldigen mit ihrem Metal den alten Venom, Motörhead, Celtic Frost und Konsorten. Das old school Trio war also recht puristisch und simpel in Sachen Musik unterwegs, was auch recht unterhaltsam sein kann. Das ist live für mich spannender als gedacht, zumal ich die Jungs schon beim 30. Geburtstag von Desaster erlebt hatte und sie auch in Andernach ihre Sache ganz gut machten.Musikalisch waren sie sicherlich die härteste Truppe des Festivaltages und spielten einen positiv routinierten Gig. (Thorsten)
Spitefuel
Spitefuel hatte ich vor einiger Zeit an gleicher Stelle auf dem „A Chance For Metal“ Festival noch mit altem Sänger Stefan Zörner erlebt. Doch die Band und jener trennten sich vor einiger Zeit für mich und andere überraschend , so dass ich gespannt war, wie Spitefuel aus Heilbronn in Baden-Württenberg nun klingen würden! Nach wenigen Takten war mir klar, das passt. Der nicht mehr ganz so neue Frontmann Philipp Stahl sieht zwar optisch eher nach Hardcore aus, macht aber mit seiner rauen Röhre und starker Bühnepräsenz eine gut Figur, wobei das auch später ohne T-Shirt wortwörtlich genommen werden konnte. Die gut eingespielte Band war immer in Bewegung, die Chemie stimmte und ich hatte während des ganzen Gigs einen Heidenspaß. Die Lieder von Spitefuel sind halt wie geschaffen dafür live gehört zu werden. Mehr will man doch nicht, oder? (Thorsten)
Ignition
Die Ignition Debüt Scheibe bei der es in bester Rebellion / Stormwarrior Manier um Wikinger geht schimpft sich „Guided By The Waves“ und hatte modernen Power Metal intus. Die Wuppertaler kamen hier als komplett unbekannte Musiker auf die Bühne und rockten von Anfang an den Laden. Gerade Sänger Dennis Marschallik mit coolem „Make Eternia Great Again“ Shirt präsentierte sich als coole Rampensau die stimmlich überzeugte und in Sachen Animation das Publikum auf seine Seite ziehen sollte, so dass die anfangs spärliche Kulisse etwas anwuchs. Als Necomer hat die 2016 gegründete Formation nach der EP „We Are The Force“ und dem überzeugenden Album „Guided By The Waves“ natürlich einen schweren Stand von dem sich die Musiker mit ihrem recht modern angelegten Power Metal nichts anmerken ließen. Nach 45 Minuten hatten die Musiker nicht nur mich auf ihrer Seite und wenn ich ehrlich bin waren sie für mich eine der Überraschungen des Tages. In Sachen Bühnepräsenz sehen die Jungs zwar eher wie eine Metalcore Truppe aus und die Augen lagen eh auf Sänger Dennis, dennoch bin ich sehr gut unterhalten worden! (Thorsten)
Vulture
Kurzfristig für die krankheitsbedingt verhinderten Local Heroes Metal Inquisitor mussten Vulture die Bretter entern. Die High Speed Metal Band aus dem benachbarten NRW konnte erfolgreich die Massen vom Bierstand außerhalb in die Halle locken. Mit Vollgas und einer Menge Herzblut machten sie die Meute neugierig auf den aktuellen Release „Ghastly Waves&Battered Graves“. Für mich selbst war es nach der Übergabe des Staffelstabs durch Thorsten nicht nur die erste Band des Abends, sondern auch das erste mal, dass ich Vulture live erleben durfte. Sicherlich aber nicht das letzte mal. Wenn ihr die Gelegenheit habt, seht sie euch an. Es lohnt definitiv. Als Zugabe obendrein gab es dann noch die Jungs von Indian Nightmare zu sehen, die auch noch für wenige Minuten auf die Bühne durften. Klarer Fall: Vulture haben alles gegeben um den Schmerz der Metal Inquisitor-Absage zu lindern. (Jens)
Vulture
Indian Nightmare
Die mit Ram auf Tour befindlichen Indian Nightmare durften für zwei, drei Lieder auf die Bühne was wir leider verpasst haben, da wir draußen was Essen waren. Shit happens! (Thorsten)
RAM
Als nächstes betraten die Schweden von RAM die Bühne. Dass es einem an Spielfreude nicht mangeln kann, wenn man ein dermaßen starkes Album wie „The Throne Within“ im Kreuz hat belegten sie mit ihrem 60 Minuten Gig eindrucksvoll. Kein unnötiges Gelaber, kein Chichi, nur Heavy Metal der klassischen Art mit Vollgas dargeboten. Gleich mehrere Songs des neuen Albums, das zu diesem Zeitpunkt genau einen Tag draußen war, wurden dargeboten. Im Vergleich zur ohnehin starken Setlist ragten diese sogar noch einmal heraus. Stimmungsmäßiges Highlight des Gigs war aber der Besuch von Satans Russ Tippins auf der Bühne, der mit RAM gemeinsam „Gulag“ performte und dabei einen Heidenspass zu haben schien. Mit „Infuriator“ wurde die mit Sicherheit energetischste Stunde des Tages dann abgeschlossen. Keine Frage: Zumindest für mich sind RAM eine der Bands der Stunde. (Jens)
Satan
Inzwischen währt die Bandkarriere des Leibhaftigen auch schon vier Jahrzehnte. Im Vergleich zu RAM merkte man den Herren, bis auf den erstaunlich fitten Russ Tippins, auch durchaus an, dass sie schon ein paar Semester mehr auf dem Buckel haben. Jedoch scheint Erfahrung auch ein Bonus zu sein, die Songs saßen und die Darbietung war über jeden Zweifel erhaben. Direkt zum Einstieg gab es dann mal „Trial By Fire“ auf die Ohren. In den meinigen schlicht der Überhit der Band. Als weiterer Kracher in der Setlist erwies sich für mich dann auch noch das deutlich jüngere „2025“. Zwischen den Songs sorgte Goldkehlchen Brian Ross mit dem ein oder anderen Schwank aus seinem Leben für Kurzweil. Jetzt wissen wir alle, dass er die erste Folge von „Dr. Who“ gesehen hat und was seine Holde so von seinen Bühnenaktivitäten hält. Wieder was gelernt. Das Doppel aus „Kiss Of Death“ und „Alone In The Dock“ bildete dann den würdigen Abschluss und entließ mich vor die Türen des JUZ, wo man ja dann passenderweise „alone in the dark“ ist.
Das 2019er „Ironhammer Festival“ war wieder eine gelungene, gemütliche Veranstaltung die in den nächsten zwei Jahren fortgesetzt wird! 2021 wurde schon das erste Jubiläum angekündigt, fünf Jahre „Ironhammer“. Wir sind auf die Billings gespannt! (Thor)