Der in Los Angeles lebende Joe Penna war bisher eher im Bereich Animation, Kurzfilme und Musikvideos unterwegs, und wurde als „MysteryGuitarMan“ auf Youtube bekannt. Nun präsentiert der gebürtige Brasilianer mit „Arctic“ seinen ersten Spielfilm, der sogleich in der titelgebenden Arktis spielt. Dort ist Forscher Overgard gestrandet, nachdem er mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Seither versucht er mehr schlecht als recht zu überleben, ernährt sich spärlich von rohen und selbstgefangenen Fischen, hofft auf seine Rettung. Als eines Tages plötzlich wirklich ein Hubschrauber auftaucht ist die Freude jedoch nur von kurzer Dauer, denn dieser stürzt ab, und hinterlässt lediglich eine Überlebende: Die schwer verletzte Co-Pilotin. Die einzige Chance für beide zu überleben, ist der Weg zu einer weit entfernten Station, dafür gilt es jedoch der unbarmherzigen Natur und ihren Gefahren zu trotzen.
Penna hat einen schlichten Survival-Streifen abgeliefert, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Regisseur wirft den Zuschauer auch mitten in die Handlung, so dass man über die Hintergründe des Ganzen, oder auch die Person Overgards im Grunde nichts weiß. Das gestaltet sich aber wiederum als erstaunlich zielführend, da es hier schlicht ums einfache Überleben in der unwirtlichen Gegend geht. Auch diese Thematik wird nicht hollywoodlike ausgeschlachtet, sondern ganz nüchtern und realistisch betrachtet, ohne großes Brimborium. Mads Mikkelsen hilft Penna dabei dies in Bildern umzusetzen, die glaubwürdig wirken, und das fast ausschließlich mit seiner Präsenz und Mimik, denn gesprochen wird hier über die gesamte Laufzeit fast nichts. Wer große Action- oder Spannungsszenen erwartet dürfte enttäuscht werden, wer sich jedoch auf die ruhige und dennoch eindringliche Situation in „Arctic“ einlassen möchte, der wird mit dem Film sicherlich nicht falsch liegen. Bild- und Tonqualität des bodenständigen Überlebensfilmchens sind gut, wobei hier gerade die tollen Aufnahmen der Eiswüste zur Geltung kommen, in den Extras gibt es ein paar entfallene Szenen und einen Einblick in die Hintergründe des Films.