Süßer Senf zur Weißwurst? Jedem Nicht-Bayuwaren wird dabei erst mal ein leichtes Schaudern ergreifen. Und doch: Die Kombination funktioniert. Genauso ist es ja an sich auch mit melodischem Death Metal. Erscheint für die Nicht-Eingeweihten vielleicht auch abwegig, funktioniert aber ebenso. Der große kommerzielle Erfolg einzelner Genrebands sollte Beleg genug sein. Wie ich auf die Weißwurst gekommen bin? Revel in Flesh, die uns mit „The Hour Of The Avenger“ Album Nummer fünf kredenzen, kommen aus dem Süden der Republik.
Für einen skandinavischen Einschlag im Sound sorgt auf „The Hour Of The Avenger“ Dan Swanö, der Mix und Mastering übernommen hat. Kann eigentlich nichts mehr schief gehen und das tut es auch nicht. Schon der vorab veröffentliche Stampfer „Blood Oath“ präsentierte sich auf Augenhöhe mit der internationalen Speerspitze des Genres. Auch der Rest der Platte hält das Niveau. Mal flotter, mal im Tempo etwas gedrosselt, mal mit leicht ungewöhnlichen Einstieg („The Nihilistic Nothingness“), mal fast episch hymnenhaft und auf über sechs Minuten ausgebreitet („The Nightbreed“) – Revel in Flesh liefern zuverlässig. Zum Abschluss gibt es dann auch noch ein gelungenes Motörhead Cover, was ja auch nicht jeder schafft.