Gestartet sind Pyogenesis als Melodic Death Metal Band im Schwabenland in der Nähe von Nuclear Blast und haben später lange dort unter Vertrag gestanden. Trotzdem waren sie eines der metallischen, deutschen Chamäleons der Neunziger die sich über Gothic Metal zu Alternative-Pop Rock mit späteren Punk-Rock Einflüssen total wandelten. Teile der Band gründeten die extrem erfolgreichen Liquido. Einige Jahre war Ruhe, aber der vor einigen Jahren nach Hamburg übergesiedelte Flo V. Schwarz ist als Bandkopf und letztes Gründungsmitglied seit zwei Scheiben nach diversen Pausen zurück.
Mit einem neuen Label (AFM) und wieder einem komplett anderen, wieder härteren und progressiven Sound führte er Pyogenesis recht geschickt ins 21. Jahrhundert. „A Silent Soul Screams Loud“ ist das dritten und letzte Album einer Steampunk Trilogie die sich um das 19. Jahrhundert dreht und hinter deren Geschichte sich bisher mir nicht offenbart hat. Die Artworks sind aber fantastisch und ich mag solche Szenarien in Film und Buch einfach sehr. Das Aktuelle ist ja klar von „20.000 Meilen unter dem Meer“ inspiriert. Musikalisch ist die Sache sehr eigenständig und nicht alltäglich geworden. Leicht experimenteller, vielleicht gar progressiver Metal mit Ecken und Kanten, kompakten Liedern und der unverkennbaren, klaren Stimme von Schwarz. Dazu starke Riffs und ja ein eigener Sound – schwer zu beschreiben, aber stark und manchmal sperrig. Am Ende gibt es gar eine interessante 14 Minuten Nummer. Ein spannender Abschluss. 2020 geht die Truppe auf große Europa Tournee!