Sotiris Lagonikas war nicht nur Mitbegründer der Gruppe What’s The Buzz? sondern startete im Jahre 2012 auch solo unter dem Namen SL Theory. Er veröffentlichte seit dieser Zeit die Alben „SL Theory – I“, „Different Space Different Time“, und 2018 dann bereits als Band das Live-Album „Progressively Dark – A Concert For Group And String Orchestra“. Nun folgte 2019 das erste Studio-Album der Band SL Theory, diesen Anlass nutzen wir uns mal mit SL Theorys Mastermind Sotiris Lagonikas ein wenig auszutauschen.
Sotiris, was beim Hören der Songs auffällt, ist die Nähe zu Bands wie Journey („You Never Happened“) oder Uriah Heep („If You Saw Me Dead“ und „Silence and Loneliness“). Welche Bands würdest du als deine musikalische Inspiration benennen?
Schön, dass dir unser neues Album gefallen hat, vielen Dank für dein positives Echo! Es ist sehr interessant, dass du die Beispiele Journey und Uriah Heep genannt hast, andere Hörer finden, dass wir hauptsächlich von Queen, Kansas und Styx beeinflusst werden. Meiner Meinung nach sind alle diese Bands praktisch Nachkommen der musikalischen Revolution, die von den Beatles auf die Welt gebracht wurde. Alle diese Bands sind definitiv in der DNA von SL Theory und darauf bin ich sehr stolz.
Zu Recht! Mir fällt unweigerlich gleich der erste, Song „The Life & Death of Mr. Ess“ auf, welcher mit 13:30 Minuten wirklich epische Ausmaße hat, er unterscheidet sich komplett von den anderen, warum wurde dieser Song so lang? War dieses geplant oder entstehen Dinge einfach?
Nun, ursprünglich war die Idee, ein Lied über die verschiedenen Stadien meines Lebens bis zum heutigen Tag zu schreiben. Dann dachte ich: „Warum nicht das Lied in eine mögliche Zukunft fortsetzen?“ Also schrieb ich einen Song, der beschreibt, was ich gelebt habe und wie ich mir das Leben weiter vorstelle. Als das Leben von Anfang bis Ende in zehn verschiedenen Musikbereichen.
Dann ist mir noch der Song „Happy“ aufgefallen, komplett anders als alle anderen Lieder auf dem Album, funkig wie Songs von James Brown. Wie kommt dieser Stilwechsel bei diesem Track?
„Happy“ ist da, um ein Statement abzugeben. Mit diesem Lied möchte ich sagen, dass das Leben am Ende kurz ist und wir es nicht zu ernst nehmen sollten. Wir sollten froh sein, dass wir immer noch um die Erde wandeln. Es ist nur ein fröhliches und albernes Lied, das sich in einem ernsthaften Album versteckt und die Zunge heraussteckt!
Kommen wir zur Band, mir ist die Menge an Sängern und Sängerinnen aufgefallen, gehören die alle auch zum Stamm bei Live-Konzerten, oder sind die zumindest teilweise nur für das Album engagiert worden?
Das sind fünf unglaubliche Sänger, die zusammen mit unserem Keyboarder Manos Gavalas, unserem Gitarristen Giannis Nigdelis und mir die Background-Vocals auf diesem Album aufgenommen haben. Bei Live-Konzerten haben wir sie je nach Veranstaltungsort und Art der Show auch auf der Bühne! Die Vokalharmonien sind vielleicht unsere größte Stärke.
Du hast drei Alben alleine unter SL Theory veröffentlicht, warum seit einiger Zeit nun als komplette Band?
Ich bin ein autodidaktischer Musiker. Ich glaube nicht, dass ich ein halb so guter Gitarrist, Bassist oder Keyboarder sein kann, wie die derzeitigen Mitglieder der Band. Es erfordert viel Arbeit und Übung, zu der ich mich nie gezwungen habe. Außerdem macht es viel mehr Spaß, mit meinen Freunden im Studio und auf der Bühne zu stehen!
Kanntest du die anderen Künstler schon vorher, bevor sie Mitglieder Band SL Theory wurden?
Ich kenne unseren Gitarristen Alex Flouros seit mehr als einem Jahrzehnt, da wir kurz zusammen in einer Band namens What’s The Buzz? spielten. Des Weiteren waren wir mit Sänger Mike Karasoulis und Gitarrist Giannis Nigdelis wieder kurz zusammen in einer Band namens Double Treat. Der „gemeinsame Nenner“ in beiden Bands war mein langjähriger Freund Chris Kissadjekian, der mich diesen beiden großartigen Musikern vorstellte, die mich wiederum allen anderen Mitgliedern der Band vorstellten. Das Leben spielt manchmal seltsame Streiche, nicht wahr?
Da gebe ich dir mehr als Recht! Ein anderes Thema: Ich persönlich finde das Cover bei „Cipher“ sehr gelungen, war dieses deine Idee und wie bist du an die Künstlerin Despina Loupeti geraten?
Despina ist eine großartige Künstlerin und ein noch besserer Mensch. Sie hat auch das wunderschöne Kunstwerk vom letzten Album „Progressively Dark: A Concert For Group & String Orchestra“ geschaffen und ist das unsichtbare Mitglied von SL Theory geworden. Die Idee war, eine „Chiffre“ zu erstellen, die den Chiffren ähnelt, die der Serienmörder „Zodiac“ in den 60er Jahren an die Polizei sandte. Ich habe eine Nachricht in der Chiffre unseres Covers versteckt und im Artwork des Albums befindet sich zudem ein Schlüssel, der die Lösung der Chiffre enthält. Ich bin gespannt, wie schnell es gelöst sein wird.
Ist es geplant, die Songs des neuen Albums auch Live vorzustellen? Ist eine Tournee geplant, eventuelle Festival 2020?
Wir werden “Cipher” am 28. Dezember 2019 live in unserer Heimatstadt Athen auf der Fuzz-Live-Bühne präsentieren. Unser Management arbeitet bereits an europäischen Terminen für 2020. Wir freuen uns sehr darauf, unsere Musik an so vielen Orten in Europa wie möglich live präsentieren zu können.
Dann harren wir mal der Dinge, die kommen. Sotiris, danke für all die Informationen, die letzten Worte gehören Dir!
Abschließend möchte ich mich bei dir für die Gelegenheit bedanken, mit dir über „Cipher“ zu sprechen. Jeder, der das Album hört, egal ob er es mag oder nicht, wird eines auf jeden Fall verstehen: Es ist ein Album, das über die Genres, die Mode und die Zeit hinausgeht. Ich habe versucht, gute Musik zu schreiben, die Emotionen erzeugt und die Vorstellungskraft des Zuhörers anregt. Ich hoffe, ich habe dies erreicht!