Schon die letzte Platte von Higher Power sorgte für ordentlich Rumoren in Kritikerkreisen. Der Fünfer aus Leeds möchte da dann natürlich auch mit dem Nachfolgealbum „27 Miles Under Water“ das Eisen schmieden, so lange es heiß ist. Der Blasebalg ist in jedem Fall prall gefüllt mit einer wilden Mixtur aus Hardcore, Grunge und Funk. Obendrauf geben die Briten auch noch eine extra Dosis gesellschaftskritische Lyrics, was die Glut zusätzlich ordentlich am Glimmen halten dürfte.
So ungewöhnlich die eingangs erwähnte Mixtur sich liest, sie klingt umso schlüssiger. Obendrein steigert sich der Wohlfühleffekt mit jedem Hördurchgang. Nur mit gängigen Vergleichen wird es zunehmend schwieriger. Fühlt man sich in einem Moment an die eine Band erinnert, so schielt schon im nächsten eine andere Genregröße um die Ecke, um auf ihre Fußstapfen zu erinnern, in denen Higher Power munter herumtanzen. Der Spirit ist sicherlich ähnlich wild und durchaus auch ähnlich tanzbar, wie bei den frühen Faith No More, aber dann doch nicht so abgedreht. Auch der Deftones-Erstling „Adrenaline“ hat Spuren hinterlassen. Und erinnert sich noch jemand an A? J Town erinnert nämlich mit seiner Stimme an eine wilde Mischung aus A Sänger Jason Perry und Chino Moreno. Hört euch einfach „Seamless“ an – dann könnt ihr euch ganz gut vorstellen, wo die Reise hingeht.