Sämtliche Sprüche über Musik aus Scheden habe ich in der letzten Zeit schon geklopft. Schlicht zu groß ist einfach der Output des eigentlich sehr dünn besiedelten Landes. Und nicht nur, dass gefühlt alle Schwedinnen und Schweden mit irgendwelchen Instrumenten hantieren, der Trend zur Zweit- oder sogar Drittband scheint ungebrochen. So auch bei Dead Kosmonaut: Sänger Pelle Gustafsson kennt man von Nifelheim, Frederik Folklare hat bei Unleashed und Firespawn seine Finger im Spiel und kümmert sich bei den toten Kosmonauten um Keyboards und die Trommel.
Wer jetzt aber Höllenlärm erwartet ist vollkommen falsch gewickelt. Progressiver Heavy Metal schallt aus den Boxen. Dass es sich bei Pelle um einen der größten Iron Maiden Fans unter der Sonne handelt, hört man dann spätestens beim zweiten Song „Iscariot´s Dream“ heraus. „The Spirit Divide“ hätte es nicht nur ob des dominanten Bass-Sounds ebenfalls gut auf eine Maiden Platte schaffen können. Weitere Einflüsse dürften aber auch durchaus aus den USA, statt aus dem Vereinigten Königreich kommen. Neben den unvermeidlichen Genrekönigen Dream Theater fühle ich mich auch immer wieder an Savatages Konzept Knaller „The Wake Of Magellan“ erinnert. Trotzdem kreieren die fünf Schweden auf „Gravitas“ aber durchaus einen eigenen, wunderbar verträumten Sound, der Fans der genannten Bands neugierig und Progressive Liebhaber erst recht hellhörig machen sollte. Schlussendlich sind nämlich nicht nur die Einflüsse erstklassig, sondern auch das Resultat.