Grausam kann sie sein, die schnöde Welt. Wie viele Bands vor ihnen gerieten MÄRVEL vor vielen Jahren, damals als schwedische Austauschschüler im US-Bundesstaat Colorado, an ein beschissenes Label, das ihre ersten Aufnahmen verschlampte. Trotz zahlreicher Versuche gelang es dem Trio nie, an seine ersten selbst eingespielten Songs zu kommen, und deswegen haben die drei Superhelden sich entschieden, sie kurzerhand nochmals einzuspielen.
Das Ergebnis der Maßnahme kann sich hören lassen; dabei herausgekommen sind vier griffig-kompakte Songs, die in der Skando-Rock-Tradition der frühen und mittleren 1990er-Jahre stehen, die ihrerseits in der Tradition der 1970-80er Jahre standen. KISS, CHEAP TRICK, BLUE ÖYSTER CULT, vielleicht T.REX – die Liste offensichtlicher und eventueller weiterer Inspiranten ist lang und müßig aufzuzählen. Warum die vier Dinger nicht einfach als Bonus auf’s nächste Album gepackt wurden, bleibt das Geheimnis von MÄRVEL- mir kommt „Märvellous“ weniger großartig vor, als der Titel der EP es verspricht, und vielmehr wie eine Verlegenheitsveröffentlichung, mit der man die Wartezeit bis zum nächsten regulären Album überbrücken möchte. Nett, aber nicht nötig.