Nachdem mir die sehr gute Vorab-Single „Blast It Out“ vorlag, hier nun das Album der aus Athen stammenden Thrash-Formation Skull Koraptor. Los geht´s mit dem Opener, der treffend als „Intro“ betitelt ist und sich als eine brachiale und vielversprechende Ouvertüre entpuppt, die nahtlos in „Hatred“ übergeht – einem Up-Tempo-Thrasher mit geiler Rhythm Sektion und Gitarre. Einflüsse von Nuclear Assault, Slayer und Overkill sind unüberhörbar. Mein bester Song dieser CD ist der fast fünf-minütiger „Burnt Society“, wiederum ein Up-Tempo-Stück mit sehr ansprechender Instrumentalarbeit. Es bietet Groove, Power, Härte und Kompromisslosigkeit pur. Mit „Next Station: Chaos“ folgt ein weiterer Up-Tempo-Kracher. „Breakthrough“ ist der wohl biederste Track dieses Albums, jedoch keinesfalls schwach. Jedem Musikfan sollte bekannt sein, wenn man einen einzigen Song eines Künstlers hört, klingt er richtig ansprechend, aber nach fünf überharten Liedern klingt er auf einmal recht rustikal. Also tut euch den Gefallen und hört euch diesen Song mal außer der Reihe an. „Fatal Wrecking“ ist ein abwechslungsreicher Thrasher mit durchdachten Tempowechseln und einem wie immer auf dieser Scheibe guten Gitarren-Solo. Das spritzige, harte und schnelle „Voices Of Despair“ ist mit dem etwas progressiveren Aufbau etwas Skull Koraptor untypisch, kann jedoch immer noch mit dem Prädikat 1A ausgezeichnet werden. Giannis Savoglou glänzt wieder einmal auf den sechs Saiten, obwohl sein Gesang hier etwas schwächer klingt. Mit „Obsessed“ hätten die Jungs keine passendere Schlussnummer wählen können: Spannungsgeladener Anfang, dann Thrash/Speed pur, in der Mitte etwas getragener und melodischer. Die Instrumentalarbeit ist beeindruckend, aber vor allem die dominanten Drums sorgen hier für eine brachiale Gewalt, die auf Scheiben dieses Genres ihres gleichen sucht.
Der recht spartanisch anmutender aber für Thrash dennoch so typischer Gesang erinnert an John Connelly (Nuclear Assault) legt natürlich Vergleiche mit den New Yorker Thrashern nahe. Mit ihren Song-Strukturen beweisen Skull Koraptor jedoch ein ganzes Stück an Eigenständigkeit und lassen auf noch viel mehr hoffen.
„Chaos Station“ wurde im D Studio von Mike Karpathiou produziert. Die Aufnahme klingt kraftvoll, schnörkellos und dennoch transparent. Obwohl „Chaos Station“ als Album vermarktet wird, handelt es sich dabei um eine Gesamtlaufzeit von gerade mal 32 Minuten, also recht knapp bemessen. Jungs, bei der nächsten Scheibe bitte wenigstens zehn schlappe Minuten mehr draufpacken. Das Potential dafür ist auf jeden Fall vorhanden.