Mit „Inescapable“ veröffentlichen die aus dem walisischen Cardiff stammenden Godsticks ihre nunmehr sechste Scheibe. Auch wenn´s noch mal so abgedroschen klingt, haut sie mich so richtig um. Jedes einzelne Band-Mitglied ist ein Vollblut-Profi der sein Handwerk beherrscht. Darran Charles, Gitarrist und Sänger, bietet eine Glanzleistung, die etwaiger Vergleiche mit den Größten nicht zu scheuen braucht. Die Mischung aus dem schrägen Gitarren-Groove, der deutliche Alternative-Wurzeln offenbart, kombiniert mit der minutiösen und progressiven Rhythmus-Arbeit, eröffnet hier ein ungeahntes Musikspektrum, das einen immer wieder dazu bewegt, die Scheibe erneut in den Player-Schacht zu schieben. Auf jede einzelne Nummer einzugehen würde sicherlich den Zeit- und Platzrahmen sprengen. Aus diesem Grund empfehle ich lediglich den fast 10-Minuten langen Überhammer „Change“, den sicherlich originellsten und anspruchsvollsten Song dieses Silberlings. Zwischen melancholisch und explosiv, durchdacht und intuitiv, zeigen hier Godsticks eine wahre Instrumentalvirtuosität, gepaart mit der Begabung, echte Meisterwerke zu komponieren sowie darzubieten. Einzig und allein suggeriert „Breathe“ mit seinen elegischen und psychedelischen Klängen, als wären Creed auf einem mittelschweren LSD-Trip. Jedoch bildet diese Nummer den einzigen obligatorischen Schwachpunkt eines Prachtstücks, das in diesem Genre sicherlich lange Zeit unerreichbar bleibt. James Loughrey hat „Inescapable“ im Monnow Valley Studio mit einem modernen und wuchtigen Sound veredelt. Mein Plädoyer: unbedingt zugreifen, hören, noch mal hören, ältere Godsticks-Scheiben hörenund falls sie mal nach Deutschland kommen sollten, mit einem Ticket-Kauf ihr Fortbestehen sichern.
Godsticks – Inescapable
Fazit
Sehr erfrischende und durchaus eigenständig klingende Melange, die Godsticks viel mehr Aufmerksamkeit und signifikantere Bekanntheitsgrade garantieren sollte.