Ehrlichen Mittelalter-Metal, den haben sich Ingrimm auf die Fahne geschrieben und diesen Metalanteil spüre ich auf dem neuen Album „Auf Gedeih und Verderb“ sehr genau:
Gepaart mit der Rauheit und Variabilität von Renés Gesang kommt am Ende ehrliche und handgemachte Musik aus den Boxen. Dies mit ordentlich Kraft dahinter, wie gleich der Opener „Himmel und Hölle“ zeigt. Die Spielfreude der Regensburger ist auf jeden Fall deutlich spürbar. Weniger eingängig wird es mit „Glück in Sicht“ oder dem „Drachenritt“: Die Titel kommen für meinen Geschmack nicht richtig in Fahrt, auch wenn es hier und da mal groovt, fehlt es an Zündung. Mit „Schalk im Nacken“ oder auch „Mammon“ ist der Power Metal Anteil nicht mehr von der Hand zu weisen: Vom ersten Ton an wird die nötige Härte transportiert: Ob überzeugendes Riffing oder fett eingesetzte Mittelalterinstrumentierung – es klingt durch und durch metallisch und aus einem Guss. Mit dem durchaus kraftvollen „Schuldig oder nicht“ hat die Truppe zum Abschluss noch einmal alle Register gezogen und reingehauen.
Textlich beschäftigt sich die Truppe sowohl mit mittelalterlichen-, als auch mit Themen der heutigen Zeit, die Hooklines können sich sehen lassen.
Letztlich stände dem mitunter doch einheitlichen „Genrebrei“ mehr Tiefgang gut zu Gesicht, trotz alledem haben Ingrimm hier jedoch ein durchaus ausgereiftes Album mit 12 Tracks auf den Markt gebracht, gerade, wenn es mit jenen bisher erschienen vergleicht. Go on!