Das Septett Shaft Of Steel gründete sich schon 2004 als Universitäts-Combo, das jedoch zunächst von britischen Helden wie Iron Maiden oder Judas Priest inspirierten Heavy Metal zockte. Irgendwann besannen sich die Freunde laut Info auf den Hang zu melodischeren Klängen und man wandelte sich hin zum Melodic Hardrock bzw. AOR. Soweit so gut, also eine Geschichte wie bei zig anderen Bands auch und überhaupt nichts Besonderes. Jedenfalls kam es 2014 zu einer ersten EP und jetzt halt zum ersten Langdreher mit dem Titel „Steel Heartbeat“. Das Cover finde ich nicht ganz so prickelnd und erinnert an eine Szene in mittelalterlichen Gemäuern wie einer Ritterburg, bei der der Burgherr gerne angeln geht.
Musikalisch bekommt der geneigte Melodic-Freund keyboardlastigen Melodic Rock geboten, der eher in Richtung Schweden schielt als an britische Erfolgs-Bands wie TEN, SHY oder Magnum. Ziemlich flott geht die Reise mit „Touching You Every Day“ los, wobei Sänger Robert Fenning eine ordentliche Leistung liefert. Die Songs sind vom Aufbau her allesamt von guter Qualität, das heißt Riffing, Solos und Melodien stimmen grundsätzlich. Was mir etwas fehlt ist hier und da ein Überraschungs-Moment, die Scheibe klingt mir insgesamt einfach zu glatt poliert. Nicht falsch verstehen, Lieder wie „I`ve Never Been Allone (With A Girl Like You)“ oder „All Because Of You“ sind okay, aber halt auch nicht mehr. Sicheres Midtempo-Terrain wird selten verlassen und auch auf eine hübsche Ballade muss der Hörer nicht verzichten („Body And Mind“). Als Stimme im Chor sowie als Produzent fungierte übrigens der uns allen bekannte Dennis Ward (u.a. Pink Cream 69). Trotzdem, so wird der Durchbruch für Shaft Of Steel noch ein Weilchen warten müssen, vor allem weil im übervollen Melodic-Becken weitaus stärkere Raubfische auf Beutefang gehen.