Beim Prince of fuckin´ Darkness ist mir eigentlich alles egal. Ozzy hat mit Black Sabbath Geschichte geschrieben, wie vielleicht niemand anderes im Heavy Metal. Das selbstbetitelte Debüt hätte für sich allein genommen schon ausgereicht, um das Fundament für die harte Musik zu legen, die wir heute alle lieben. Mindestens die ersten vier Platten waren epochal. Wer jetzt Fragezeichen in den Augen hat, der gehe auf youtube und schaue sich den Clip von „War Pigs“ an, aufgenommen 1970 in Paris.
Jetzt ist es aber hier mein Job Ozzys neuestes Solowerk ansatzweise objektiv zu beurteilen. Schwer genug. Was ist denn der Maßstab? Die ersten Sabbath Platten? Ozzys Werke aus den 80ern? Seine letzte, schon zehn Jahre alte Soloplatte? Nehmen wir mal die Musik an sich: Sauber komponiert und altersangemessen eher im Midtempobereich. Die Studioband, bestehend aus Duff McKagan, Chad Smith und Produzent Andrew Watt ist auf alle Fälle eine Bank. Gäste sind Slash, Elton John, Tom Morello und Post Malone. Kann auch nix mit schiefgehen. Die Songs: „Straight To Hell“ und „All My Life“ zum Beispiel klingen angenehm heavy, „Ordinary Man“ ist eine typisch melancholische Ozzy-Ballade, „Under The Graveyard“ erinnert wunderbar an Ur-Sabbath in ihrer mittleren Phase und „Eat Me“ beamt uns zurück in die 80er. Ja, Ozzy ist noch da. Mit leichten Verschleißspuren und nicht mehr ganz vollgasfest, aber freuen wir uns einfach, dass er sich überhaupt noch auf den Beinen hält. Er ist auch nicht so niedlich, wie ihn das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung beschrieben hat, sondern schlicht und einfach die Seele des Rock N Roll, die nach einem halben Jahrhundert voller ausufernder Exzesse noch immer lebendig ist, wie am ersten Tag.